Maßnahmen zeigen Wirkung: Halbjahresbilanz mit gutem Ergebnis Nach wie vor sind die Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten außergewöhnlich herausfordernd. Die von der Energie AG in den vergangenen Jahren gesetzten Maßnahmen zur strukturellen und nachhaltigen Konsolidierung und Neuausrichtung erweisen sich nunmehr als richtige Entscheidung und wirken wiederholt positiv. Dies spiegelt sich auch im Halbjahresergebnis des laufenden Geschäftsjahres wider:   gesteigerter Konzernumsatz EUR 959,9 Mio. (+13,6 %)  deutlich höheres EBIT mit EUR 162,6 Mio. (+57,7 %)  Investitionen belaufen sich auf EUR 53,5 Mio. Rating-Anhebung von Standard & Poor‘s auf „A/stabiler Ausblick“   Die heutige Präsentation der Halbjahresbilanz fällt auch mit der Bilanz der ersten 100 Tage von Generaldirektor Werner Steinecker im Amt zusammen. Am 1. März hat Generaldirektor Werner Steinecker die Führung der Energie AG Oberösterreich übernommen. Seither war er intensiv mit Kunden und Partnern im Gespräch, um aus deren Wünschen wichtige Richtungsentscheidungen für die Energie AG abzuleiten.    Gespräche führte Steinecker bisher unter anderem mit VOEST-Chef Wolfgang Eder, MIBA-CEO Franz-Peter Mitterbauer, UPM-Geschäftsführer Ernst Spitzbart, Lenzing-CEO Stefan Doboczky, Smurfit-Kappa-CEO Günter Hochrathner AMAG-Chef Helmut Wieser, Greiner-CEO Axel Kühner, Kirchdorfer Zementwerke-Geschäftsführer Erich Frommwald, Brau Union-Generaldirektor Markus Liebl, und RAG-Chef Markus Mitteregger. Dazu kamen noch zahlreiche Eigentümervertreter, sowie Stakeholder aus der Politik und E-Wirtschaft.    „Obwohl man sich kennt und es als ein Akt der Höflichkeit eine Selbstverständlichkeit ist – bei jedem Gespräch geht es auch darum, die gegenseitigen Notwendigkeiten zu klären und nach Gemeinsamkeiten zu suchen“, sagt Steinecker. Der neue Energie AG-Chef ist überzeugt, dass „wir den Weg der Digitalisierung noch viel schneller gehen müssen als bisher“! Erste Schritte in diese Richtung sind bereits gesetzt. Die Digitalisierungsstrategie „E-bit“ wurde initiiert und soll künftig alle Projekte  in diesem Bereich zusammenführen.    Mit dem flächendeckenden Roll-Out der intelligenten Stromzähler über das gesetzliche Maß hinaus wird Oberösterreich bis Ende 2019 das erste intelligente und mitdenkende Verteilerstromnetz Österreichs bekommen. Intensiv wird das an Bedeutung gewinnende Datenbusiness mit echten Glasfaseranschlüssen für Unternehmen und neuerdings auch Privathaushalte vorangetrieben. Bei den Gesprächen mit der Industrie kristallisiert sich auch der Wunsch nach optimierten Data-Lösungen im „Land ob der Enns“ heraus: Datensicherheit und Lösungen für einen zuverlässigen Datentransport sowie eine zuverlässige Datenspeicherung und -sicherung werden immer wichtiger und verstärkt von den Kunden nachgefragt.   Diese Herausforderungen machen auch strukturelle und organisatorische Anpassungen notwendig: So wird in die Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH die Wasserdienstleistungsgesellschaft integriert, wodurch weitere Kompetenzen hinzugefügt und ein kommunaler Komplettanbieter entsteht. Mit Thomas Kriegner zieht auch die Expertise aus dem Wasser-Bereich in die Geschäftsführung der Umwelt-Gesellschaft ein.    Im Hintergrund hat Walter Wurzinger die Leitung des Vorstandsbüros übernommen und Peter Stöckler die für die Konzern-Weiterentwicklung maßgebliche Strategieabteilung.    Gutes Ergebnis in herausfordernden Zeiten   Das zunehmend dynamischer werdende Wirtschaftswachstum in Österreich und Europa kennzeichnet die Rahmenbedingungen, denen sich die  Energie AG Oberösterreich im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres (1. Oktober 2016 bis 31. März 2017) stellen musste. Gleichzeitig wirken Unsicherheitsfaktoren wie der „Brexit“ oder die Arbeitslosigkeit innerhalb der EU dämpfend auf die Gesamtwirtschaft. Zahlreiche energiepolitische Entwicklungen und neue rechtliche Rahmenbedingungen sorgen darüber hinaus für ein zunehmend komplexeres Marktumfeld. Trotzdem konnte die Energie AG im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres eine überaus erfreuliche Geschäftsentwicklung verzeichnen:   Die Umsatzerlöse der Energie AG stiegen auf EUR 959,9 Mio. (Vergleichszeitraum 2015/2016: EUR 844,9 Mio., +13,6 %). Das operative Ergebnis (EBIT) konnte auf EUR 162,6 Mio. (Vorjahr: EUR 103,1 Mio., +57,7 %) gesteigert werden. Die Investitionen sind mit EUR 53,5 Mio. (EUR 52,4 Mio., +2,1 %), geringfügig gestiegen. Der Mitarbeiterstand im Konzern ist mit 4.334 FTE (zum 31.03.2016; Vorjahr: 4.350, -0,4 %) leicht rückläufig.   Ausschlaggebend für die Umsatzsteigerung sind die durch den günstigen Geschäftsverlauf im Großkundengeschäft Erdgas deutlichen Mengenzuwächse, die ausgeweitete Bewirtschaftung des Erdgasspeichers „7-Fields“ sowie der gestiegene Stromeigenhandel. Positiv wirkt auch der Einsatz der Kraftwerke zur Netzstabilisierung. Zudem sorgt die Witterung für höhere Absatzmengen im Wärme- und Gasvertrieb.   Der deutliche Anstieg des operativen Ergebnisses ist einerseits durch die günstigeren Rahmenbedingungen für das Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) Timelkam und eine damit verbundene Zuschreibung begründet. Andererseits wirkte sich neben den witterungsbedingt höheren Absatzmengen im Wärme- und Gasvertrieb auch der verstärkte Einsatz des GuD-Kraftwerks Timelkam für Netzreserve und im Rahmen des Engpassmanagements positiv auf das Konzernergebnis aus. Mengensteigerungen und Tarifanpassungen im Segment Netz trugen ebenso wie höhere Erlöse für Wertstoffe und Energie im Segment Entsorgung wesentlich zum gestiegenen Konzern-EBIT bei. Mit dem Rating-Upgrade durch Standard & Poor’s auf die exzellente Einstufung „A (mit stabilem Ausblick)“ wurde der deutlich gesteigerten operativen und finanzwirtschaftlichen Performance im Konzern durch die externe Überprüfung Rechnung getragen. Die konsequent umgesetzte vorausschauende Finanzstrategie der Energie AG trägt somit wesentlich zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Konzerns bei.   Segment Energie:  Deutliches Wasserkraft-Plus    Im Vergleich zum Berichtzeitraum des Vorjahres macht sich ein deutliches Plus bei der Wasserkrafterzeugung bemerkbar. Sie liegt mit 422 GWh in den eigenen Wasserkraftwerken um 11,3 % über dem sehr niedrigen Vorjahreswert. Ähnlich positiv ist der Verlauf bei den Wasserkraft-Bezugsrechten mit in Summe 533 GWh (+ 9,4%). Eigenerzeugung und Bezugsrechte liegen somit wieder nahe dem langjährigen Mittelwert.   Das erste Halbjahr des Geschäftsjahres stand auch im Anlagenbereich ganz im Zeichen der Wasserkraft:    Im Oktober 2016 wurde das Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II in Betrieb genommen, an dem die Energie AG zu 10 % beteiligt ist. Im Jänner 2017 wurde beim Ersatzneubau des Traun-Kraftwerkes in Bad Goisern der Probebetrieb gestartet. Das Kraftwerk läuft. mittlerweile im Regelbetrieb und wird am Sonntag, 25.06.2017, eröffnet. Ende März hat die Energie AG fünf Wasserkraftwerke an der Mittleren Traun erworben.   Ein Minus von 14 % steht beim Einsatz der thermischen Kraftwerksanlagen zu Buche. Dies ist vor allem durch das Auslaufen der Kohleverstromung am Kraftwerksstandort Riedersbach mit Ende März 2016 bedingt. Teilweise wurde das durch die verstärkte Anforderung der Netzbetreiber zur Lieferung von Ausgleichsenergie und die Wiederaufnahme der Stromerzeugung des zuletzt wärmegeführten Biomassekraftwerkes in Timelkam überkompensiert.    Im Ergebnis des Segments Energie spiegelt sich auch der kalte Winter wider: Sowohl der Gas- als auch der Wärmeabsatz sind gestiegen. Gleichzeitig konnten durch den deutlich ausgebauten Großkundenvertrieb im Bereich Erdgas zusätzliche Marktanteile gewonnen werden.    Positiv wirkt sich auch das jahrzehntelange Know-how der Energie AG im Bereich Photovoltaik aus: nach der Umsetzung zahlreicher PV-Kraftwerke, die als Contracting-Modelle mit Partnern aus der Wirtschaft umgesetzt wurden, konnten im Berichtszeitraum Verträge für sieben weitere Contracting-Kraftwerke sowie die Errichtung von zwei weiteren Photovoltaik-Kraftwerken, bei denen die Energie AG als Generalunternehmer auftritt, abgeschlossen werden.   Segment Netz: Infrastrukturinvestitionen dominieren   Die deutlichen Mehrmengen beim Strom- und Erdgasabsatz sowie die von der Regulierungsbehörde verordneten Anpassungen der Netztarife sorgen für einen Umsatzanstieg von 12,2 Prozent im Segment Netz. Vor allem im Erdgasnetz dominieren mit dem Projekt „Druckanhebung im oö. Erdgasnetz“ sowie dem Erwerb der Hochdruckleitung Pfaffstätt von der Rohölaufsuchungsgesellaft RAG Investitionen in die langfristige Versorgungssicherheit der Erdgaskunden.    Im Stromnetz befinden sich die Hochspannungsprojekte Almtal-Kremstal sowie Pramtal-Süd nach wie vor im Behördenverfahren. Die Verkabelung von Freileitungen in gefährdeten Waldgebieten wird auf einer Länge von 20 Systemkilometern wie geplant fortgesetzt. Zudem konnte die Energie AG mit Ende März im Stromnetz den insgesamt 360.000 intelligenten Stromzähler montieren. Damit ist ein Roll-out-Grad von rund 56 % erreicht und die Energie AG österreichweit das einzige Landesenergieversorgungs-unternehmen, das die per Gesetz vorgeschriebenen Ausbauziele bis zum Jahr 2019 erreichen wird.    Segment Entsorgung: Optimale Auslastung der Verwertungsanlagen, aber aufwändige Optimierungsmaßnahmen   Mit einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses – Ursache dafür sind kostenseitige Optimierungsmaßnahmen, aber auch gestiegene Preise für die thermische Verwertung und höhere Wertstoffpreise – konnte im Segment Entsorgung der Umsatz auf EUR 105 Mio. gesteigert werden (EUR 99,6 Mio., +5,4 %). Gleichzeitig konnte das EBIT wieder auf Plan zurückgeführt werden und erreichte EUR 6,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1,2 Mio.).   Gründe für den positiven Geschäftsverlauf sind die erneute Steigerung der umgeschlagenen Abfallmengen, die Vollauslastung der thermischen Verwertungsanlagen in Wels und Lenzing sowie der Fokus auf langfristige Lieferverträge und die Intensivierung der Zusammenarbeit im Kommunalbereich.    Die Neuaufstellung des Entsorgungsbetriebs in Südtirol mit der Konzentration aller Dienstleistungen am zentralen Standort in Neumarkt wirkt ebenfalls positiv.    Segment Wasser: Weiterhin positiver Geschäftsverlauf mit stabilen Ergebnissen   Die Wasser-Gruppe der Energie AG zeichnet sich seit Jahren durch ein stabiles und kontinuierliches, organisches Wachstum aus. Im Berichtszeitraum kam es zu einem Umsatz-Plus von 3,6 Prozent, das vor allem in operativen Steigerungen im Kerngeschäft und Zuwächsen im Dienstleistungsbereich begründet ist. Das EBIT liegt im ersten Geschäftshalbjahr um EUR 0,3 Mio. (6,3 %) hinter dem Vorjahr (EUR 4,5 Mio.) zurück.    Im operativen Geschäft konnten in Tschechien mehrere Betreiberkonzessionen erfolgreich verlängert werden. In der Stadt Budweis, in der derzeit die Tochtergesellschaft ČEVAK der Betreiber ist, wurde das Konzessionsverfahren zur Wiedervergabe eröffnet. In Slowenien konnte nach dem erfolgreichen Markteinstieg die erste Konzessionsausschreibung für die Stadt Selnica für die Dauer von 15 Jahren gewonnen werden.    Segment Holding und Services: Dynamik durch Glasfaserausbau   Die Umsatzerlöse im Segment Holding & Services stiegen im Berichtszeitraum leicht um 3,8 % auf EUR 87,4 Mio. an. Diese Entwicklung ist vor allem auf höhere Umsätze im Geschäftsfeld Telekom zurückzuführen. Rückläufig war hingegen das operative Ergebnis des Segments, welches von EUR 6,1 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 2,1 Mio. im ersten Halbjahr 2016/2017 sank. Die Ursachen liegen in deutlich höheren Aufwendungen für ein Vorruhestandsmodell sowie in gesunkenen Ergebnisanteilen aus at-equity bewerteten Beteiligungen. Diese Rückgänge konnten durch Ergebnisverbesserungen im Geschäftsfeld Telekom nur teilweise kompensiert werden.    Ein wesentliches Geschäftsfeld ist mittlerweile die Erbringung von Telekom-Dienstleistungen basierend auf dem konzerneigenen Glasfasernetz. Im Zuge des Fiber To The Home (FTTH)-Ausbaus wurden bisher Siedlungsgebiete in 75 oberösterreichischen Gemeinden erschlossen. Hier können Privatkunden bereits echtes Glasfaser-Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbps Download nutzen. Durch den Zuschlag von beträchtlichen Mitteln des Förderprogramms „Breitband Austria 2020“ erhöhte sich die Dynamik des FTTH-Ausbaus im Berichtszeitraum deutlich. Die Energie AG unterstützt die Gemeinden darüber hinaus bei der Realisierung von Glasfaseranschlüssen für Pflichtschulstandorte.   Im zweiten Halbjahr 2016/2017 stehen weiterhin Themen wie aktives Kundenbindungsmanagement, die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, das Vorantreiben von Großprojekten und die Teilnahme an Ausschreibungen im Fokus. Darüber hinaus wird ein wesentlicher Schwerpunkt im Konzern auf dem Thema „Digitalisierung“ liegen.  Für das gesamte Geschäftsjahr 2016/2017 wird eine Steigerung des operativen Ergebnisses gegenüber dem ausgezeichneten Vorjahr erwartet.