Energie AG installiert weitere 300.000 Smart Meter: Der Strom in Oberösterreich wird „intelligent“ Der Umbruch auf den Energiemärkten und die rapide Wandlung der Energiesysteme machen neue, leistungsfähige Stromnetze wichtiger denn je. Zentraler Bestandteil des Stromnetzes für die Energiezukunft sind intelligente Stromzähler. Die Energie AG ist mit rund 140.000 installierten Einheiten im Echtbetrieb Vorreiter in Österreich und startet jetzt den Rollout mit weiteren 300.000 Zählern. Damit wird das Stromnetz der Energie AG zum leistungsfähigsten Netz des Landes und macht durch zahlreiche Vorteile für den Kunden Strom zum „intelligenten“ Produkt für die eigenen vier Wände.   Generaldirektor Leo Windtner: „Intelligente Stromzähler sind die technische Basis für das Bewältigen der Energiezukunft!“   Technik-Vorstand Werner Steinecker: „Das Smart-Metering-System der Energie AG erfüllt alle Kunden-Anforderungen bezüglich Energiemanagement.“   Siemens AG-Sektorleiter Arnulf Wolfram: „Unsere Zähler sorgen für einen ressourcenschonenden Einsatz von erneuerbarer Energie und sichern die Stabilität des Stromnetzes.“ Bereits seit Jahren investiert die Energie AG konsequent in den Ausbau und die Modernisierung des Stromnetzes. Jahr für Jahr fließen rund 60 Millionen Euro in die Verbesserung der Versorgungssicherheit, die Optimierung der Netzanlagen und die Steigerung der Effizienz, um die Verluste beim Energietransport zu den Kunden so gering wie möglich zu halten. Ein zentraler Punkt dieser Investitionsoffensive ist der Umbau des Stromnetzes zum modernen, mitdenkenden, intelligenten Stromnetz der Zukunft – „Smart Grid“ lautet das Schlagwort, unter dem das Stromnetz künftig eine Fülle von zusätzlichen Aufgaben erfüllen soll.   Für die Aufgaben eines „Smart Grids“ sind intelligente Stromzähler eine Grundvoraussetzung. Die Energie AG ist das erste Energieversorgungsunternehmen Österreichs, das flächendeckend die digitale Zählertechnologie AMIS (Automatic Metering and Information System = automatisches Mess- und Informationssystem) einführt. Zentraler Bestandteil dieses Systems sind die neuen, intelligenten Stromzähler, mit denen in Oberösterreich europaweit neue Maßstäbe gesetzt werden. Mehr als 140.000 Zähler und Lastschaltgeräte sind bereits im Echteinsatz, im Oktober wird der Rollout mit weiteren 300.000 Endgeräten fortgesetzt.    Energie AG ist Vorreiter in Österreich   Per Gesetz wurde vom Wirtschaftsministerium vorgegeben, dass bis 2015 zehn Prozent der Haushalte in Österreich mit neuen, intelligenten Stromzählern versorgt werden müssen. 2019 sollen es 95 anstelle der von der EU geforderten 80 Prozent sein. „Fakt ist, dass die Energie AG das 10-Prozent-Ziel schon jetzt erreicht hat und wir unseren Fahrplan weiter einhalten und auch die gesetzlichen Ziele bis 2019 erreichen“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Der jetzt anstehende Rollout von 300.000 weiteren Smart-Metering-Einheiten ist darauf ausgelegt, den vorgeschriebenen Zielen Genüge zu tun.   Die neuen intelligenten Stromzähler ermöglichen es auch, verschiedene, bisher manuell ausgeführte Prozesse zu automatisieren und mit speziellen Services zum Vorteil der Kunden zu koppeln. „Das manuelle Ablesen des Zählers wird hinfällig und beim Umzug kann die Stromfreischaltung binnen weniger Minuten erfolgen“, erklärt Windtner. Auf gesonderten Wunsch können Kunden ihren Stromverbrauch zeitlich in einer sogenannten Lastgangkurve detailliert aufgeschlüsselt anfordern und für eigenen Effizienzmaßnahmen nutzen.   Smart Metering punktet mit Nutzen für die Kunden   Mit den intelligenten Stromzählern haben Kunden aber auch noch weitere Vorteile, die helfen können, Energie sinnvoll einzusetzen und so letztlich Geld zu sparen. Zudem steht allen Smart-Metering-Kunden schon jetzt tageszeitabhängige Tarife zur Verfügung: „Die Energie AG ist bis jetzt das einzige Unternehmen Österreichs, das seinen Kunden seit längerem einen speziellen Stromtarif anbieten kann. Wer seine Stromverbraucher wie die Wärmetrockner oder Waschmaschinen danach ausrichtet, kann bares Geld sparen“, sagt Windtner. Wichtig sei, dass diese Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung ohne Komfortverlust beim den Kunden ankommen.   Über die neuen Stromzähler lassen sich Dank einer offenen Schnittstellentopologie auch andere Zählereinheiten, wie Wasser-, Wärme-  oder Gaszähler, an das automatisch arbeitende System anbinden.   Smart Grid für eine sichere Versorgung   „Smart Metering ist auch die Basis, die den intelligenten Stromnetzen zugrunde liegt und ohne die die Einführung nachhaltiger, erneuerbarer Energiesysteme oder Elektromobilität nicht sinnvoll möglich ist“, sagt Windtner. Mit der Transformierung der Energiesysteme, weg von großen zentralen Erzeugungseinheiten hin zu einer Vielzahl kleiner und mittelgroßer, dezentraler Erzeugungsanlagen, kommen zusätzliche Herausforderungen auf das Stromnetz zu.    Windtner: „Das Netz der Zukunft muss so intelligent sein, dass die teilweise extrem schwankenden Erzeugungsleistungen aus den neuen erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne so gut wie möglich ausgeglichen werden können. Das intelligente Stromnetz ist deshalb der zentrale Baustein für die sichere Versorgung unserer Kunden in Zukunft!“   Energie AG war Vorreiter bei Smart Grid-Ausbau   Ersten Überlegungen 2002 zur Optimierung bzw. Automatisierung der personalintensiven Kundenprozesse (Ablesung, Wohnungs- bzw. Tarifwechsel) Projektstart mit VATECH SAT im Jahr 2005 – Erneuerung Tonfrequenzrundsteueranlage mit gleichzeitiger Einführung von Smart Metering: AMIS gewinnt EU-Ausschreibung mit bester Lösung 2007: Integrationstest mit 1.000 Geräten Integrationstests im Jahr 2008 mit Proof of Concept der PLC-Technologie und Prozessautomatisierung 2009: Probebetrieb mit 10.000 Geräten in der Region Gmunden / Regau Probebetrieb im UW Regau 2010: Optimierung Montage- und Betriebsprozesse, Beginn Monitoring Pilotprojekt mit 100.000 Zählern am 01.03.2012 erfolgreich abgeschlossen, Entwicklung der Prozesse für Massenroll-Out abgeschlossen  2013: Vereinbarung mit Siemens für Lieferung von weiteren 300 000 AMIS-Zählern mit System, das alle gesetzlichen Vorgaben (inkl. Datenschutz) erfüllt Rollout von 300.000 neuen Zählern startet   Neben den erwähnten, bereits in Betrieb befindlichen Smart-Metern werden seit einigen Jahren keine alten Ferraris-Zähler mehr in Kundenanlagen montiert. Vorteil der elektronischen AMIS-Zähler ist, dass diese auch ohne „aktivierter Intelligenz“ als Standard-Stromzähler verwendet werden können. Einzige Unterschiede sind die elektronische Verbrauchsmessung und die automatische Zählerstandsübermittlung.   Neben den Pilotgebieten rund um Gmunden und Regau sind die intelligenten Stromzähler bereits in den Regionen Vöcklabruck, Gundertshausen, Raab, Steyr und St. Wolfgang installiert. Entsprechend dem Roll-out-Plan ist geplant in den kommenden Jahren auszubauen: 2015 die Netzregionen Marchtrenk, Traun, St. Florian, Steyr, Großraming; 2016 Grieksirchen, Eferding, Bad Hall, Kirchdorf; 2017 Raab, Vorchdorf, Stadl-Paura, Gmunden, Timelkam, Zell am Pettenfirst   Kein Eingriff von außen, Heft des Handelns beim Kunden   Mit den neuen Stromzählern erschließen sich sowohl den Kunden als auch der Energie AG neue Möglichkeiten. „Obwohl eine Kommunikationsmöglichkeit der Smart-Meter mit der Steuerzentrale besteht, gibt es abgesehen vom täglich übermittelten Zählerstand keine Informationen, die ohne Wissen des Kunden übermittelt werden“, sagt Technik-Vorstand Werner Steinecker. Man sei sich dessen bewusst, dass gerade der Datenschutz-Bereich besonders kritisch gesehen wird, worauf man beim Betrieb und der Entwicklung der Services entsprechend reagiert hat: „Das Heft des Handeln liegt immer beim Kunden!“    Generell wurde dem Thema Sicherheit besonderes Augenmerk zuteil. So hält sich nach wie vor die Mär, der Energieversorger könne mit Smart-Meter in den Haushalt und das Leben seiner Kunden eingreifen – diese Fernsteuerungs-Möglichkeiten sind technisch aber schon heute mit im Baumarkt erhältlichen Steuerungen realisierbar und haben nichts mit dem Stromnetz oder den Stromzählern zu tun. „Wir greifen nicht in den Haushalt des Kunden ein. Was wir tun können ist, ihm mit detaillierter, zeitnaher Verbrauchsinformation und speziellen Tarifen zum Umdenken und zum Ändern seiner Gewohnheiten zu bewegen“, sagt Steinecker.   Datenschutz nach höchsten Standards    Auch der immer wieder in den Mittelpunkt gestellte Datenschutz ist für alle Beteiligten gewährleistet: „Sicherheit hat höchste Priorität“, stellt Steinecker fest. Er streicht heraus, dass weiterhin alle Daten ausschließlich dem Kunden zur Verfügung stehen: „Wir bieten lediglich ein Werkzeug an, mit dem er seine Verbrauchsdaten weiter nutzen und verwenden kann - wie dies auch beim e-Banking oder der Handyrechnung möglich ist.“ Man sei sich der Sensibilität für den Datenschutz bewusst, weshalb dieser oberste Priorität habe. Das sei auch durch die Prüfung der Systeme durch die Datenschutz-Kommission sowie die entsprechenden Sicherheitszertifizierungen nach ISO für ein Maximum an Sicherheit belegt.    Die Energie AG betreibt seit mehr als 10 Jahren eine permanente interne Sicherheitskontrolle der eigenen IT-Infrastruktur. Damit soll maximale Betriebssicherheit bei höchstmöglicher Verfügbarkeit sichergestellt werden. Mit externen Spezialisten wird zudem die bestehende IT-Infrastruktur durch Eindringungsversuche von Security-Unternehmen auf Alltagstauglichkeit geprüft und eine ständige Optimierung sichergestellt. Das führt dazu, dass alle IT-Systeme der Energie AG nach ISO 27.001 zertifiziert sind.    Siemens sorgt für die Intelligenz im Stromnetz   „Die bestehende Infrastruktur der Verteilnetze ist für die stark steigende Einspeisung von erneuerbarer Energie, wie beispielsweise Solar- und Windenergie nicht konstruiert. Smart Meter spielen eine wichtige Rolle bei der effizienten Steuerung einer intelligenten Strominfrastruktur. Damit kann erneuerbare Energien möglichst ressourcenschonend genutzt und die Stabilität der Stromnetze weiterhin gewährleistet werden. Mit dem Smart Meter wird das Stromnetz zu einem Smart Grid. Zudem helfen AMIS-Zähler den Konsumenten ihren Stromverbrauch zu verstehen und ermöglichen dem Energievertrieb neue kostengünstige Tarifmodelle für die Kunden zu erstellen“, betont Arnulf Wolfram, Leiter des Sektors Infrastructure & Cities, Siemens Österreich und CEE.