Meldung vom 17.12.2020
Kennzahlen:
- Konzernumsatz: EUR 1.843,7 Mio. (+1,7 %)
- EBIT: EUR 147,7 Mio. (+102,3%)
- Investitionen: EUR 197,2 Mio. (-7,5 %)
- Cashflow aus dem operativen Bereich: EUR 185,8 Mio. (-6,4 %)
Das Geschäftsjahr 2019/20 war - gerade in der zweiten Hälfte - auch bei der Energie AG Oberösterreich von der globalen COVID-19-Krise geprägt. Vor diesem Hintergrund ist das gute Ergebnis umso bemerkenswerter. Absolute Priorität hatte und hat es während der schwierigen Monate, die kritische Infrastruktur abzusichern und die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten.Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der Energie AG Konzern Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.843,7 Mio. (Vorjahr: EUR 1.813,4 Mio.). Die Hauptursache für den Anstieg der Umsatzerlöse war, dass erstmals nach der Bündelung des Vertriebs Bilanz über ein ganzes Geschäftsjahr gezogen werden konnte. COVID-19 hatte naturgemäß einen negativen Effekt auf das Ergebnis und führte zu Verwerfungen bei den Energiepreisen. Durch rasches Reagieren seitens des Managements und großen Einsatz der Belegschaft konnten diese negativen Effekte jedoch in Grenzen gehalten werden.
Investitionen in die InfrastrukturDie Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im vergangenen Geschäftsjahr EUR 197,2 Mio. und lagen damit um EUR 15,9 Mio. (-7,5 %) unter dem Vorjahr. Der größte Anteil daran entfiel auf das Segment Netz (48,0 %) sowie auf das Segment Holding & Services (27,9 %), in dem der Smart Meter Rollout und der Ausbau des Lichtwellenleiternetzes enthalten sind.
Spürbare Akzente durch die Bündelung der Vertriebe – alles aus einer HandDas abgelaufene Geschäftsjahr war für die Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH auf mehreren Ebenen herausfordernd. Neben der COVID-19-Pandemie gab es auch durch die rückläufige Konjunktur Auswirkungen:
Im Businesskundenbereich der Sparten Strom und Gas kam es aufgrund des Lockdowns im Frühjahr zu signifikanten Umsatzreduktionen. Die Ausgangsbeschränkungen wirkten sich auch deutlich auf die Vertriebsmöglichkeiten im Bereich Telekommunikation (FTTH) aus. Die Energie AG unterstützte in dieser schwierigen Zeit die Kulanzregelungen der Branche für Kunden mit finanziellen Schwierigkeiten.
Trotz des schwierigen Umfelds konnten im Vertriebsbereich wichtige Akzente gesetzt werden:
- Im Herbst 2019 wurde eine neue Produktwelt auf dem Markt platziert. Neben harmonisierten Strom-, Erdgas- und Internetprodukten werden den Kunden seither auch (erstmalig) Kombi-Produkte mit einem Preisvorteil angeboten.
- Kundenforum: Erstmals wurde im Herbst 2019 ein Energie AG Kundenforum veranstaltet. Bei diesem Format holt die Energie AG den „Blick von außen“ ungefiltert ins Unternehmen. Die Meinungen der Teilnehmer am Kundenforum liefern wichtige Impulse für die Entwicklung neuer Angebote.
- Förderungen für energieeffiziente Anwendungen haben bei der Energie AG vor allem im Privatkundenbereich schon lange Tradition. Heizsysteme wie die Wärmepumpe oder der Erdgas-Brennwertkessel werden genauso unterstützt wie der Austausch veralteter Haushaltsgeräte.
- Beim PV-Superdeal bietet die Energie AG ihren Privatkunden ein „Sorglos-Paket“ rund um die Errichtung einer PV-Anlage zum Fixpreis an.
- Im Businesskundenbereich ist das Photovoltaik-Contracting ein wichtiges Thema. Hier übernimmt die Energie AG für den Kunden die Planung, Errichtung und Wartung einer PV-Anlage.
Durch diese Vertriebsinitiativen konnte die Wechselquote – entgegen dem Markttrend – deutlich reduziert werden.
Im durch die COVID-19-Krise geprägten Geschäftsjahr 2019/20 reduzierte sich die konsolidierte Stromabgabemenge der Energie AG um 7,2 %, die Erdgas-Absatzmenge stieg geringfügig um 1,4 %, vor allem durch deutliche Zuwächse im Großkundenbereich.
Glasfaser: Unentbehrliche ZukunftstechnologieWie wichtig schnelle Datenverbindungen sind, haben die letzten Monate uns allen deutlich vor Augen geführt. Intensivere Home-Office-Aktivitäten und die verstärkte Nutzung von Unterhaltungsangeboten haben das Datennetz stärker als bisher belastet. Durch die Glasfasertechnologie konnte dies ohne merkliche Einschränkungen für die Kunden bewältigt werden. Geforderte Bandbreiten und eine hohe Verbindungsqualität standen durchgehend zur Verfügung. Die Strategie der Energie AG, auf die Zukunftstechnologie Glasfaser zu setzen, wurde durch die Erfahrungen in dieser Gesundheitskrise bestätigt. Das Energie AG eigene Glasfasernetz ist zu Geschäftsjahresende rund 6.600 Kilometer lang (Vorjahr: 6.100 Kilometer).
Auch der Fiber-To-The-Home-(FTTH)-Ausbau konnte im Geschäftsjahr 2019/20 fast wie geplant fortgesetzt werden. Mittlerweile können über 35.000 Haushalte in 199 Gemeinden auf die FIBER-Produkte der Energie AG zugreifen.
Sicher digital umsorgtDie Digitalisierung zählt zu den größten Herausforderungen der Energie AG: Das Wettbewerbsumfeld verändert sich mit enormer Geschwindigkeit, es stehen aber auch innovative, digitale Ansätze zur Verfügung, die der Konzern für effizientere Prozesse und neue Geschäftsmodelle nutzen kann. „Sicher digital umsorgt“ ist das Motto für die Aktivitäten, mit denen die Energie AG gemeinsam mit Kunden und Partnern die digitale Zukunft Oberösterreichs mitgestaltet.
Mit den Digitalisierungsmaßnahmen sollen Kunden so flexibel, individuell und unkompliziert wie möglich mit dem Unternehmen in Kontakt treten können.
Die Energie AG ist ein attraktiver Arbeitgeber Der durchschnittliche konsolidierte Personalstand im Konzern ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (unter anderem aufgrund der nunmehrigen Vollkonsolidierung im Segment Energie) leicht gestiegen (+ 1,2 %). Zum Stichtag 30.09.2020 waren 4.560 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE) in drei Ländern für den Energie AG Konzern tätig.
Employer-Branding war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt für die Energie AG. Ein Trainee-Programm mit dem Hauptaugenmerk auf weiblichen Trainees konnte abgeschlossen werden. Die damit geförderte Diversität trägt positiv zur Unternehmenskultur bei.
Die Lehrlingsausbildung der Energie AG ist, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Qualität, ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Seit 1943 wurden im Konzern 1.506 Lehrlinge erfolgreich zu Spitzenfachkräften ausgebildet. Im September 2020 begannen 21 Jugendliche (zwei mehr als im Jahr davor), darunter zwei Frauen, wieder eine Ausbildung bei der Energie AG.
Trotz eines schwierigen Umfelds Rückblick auf ein gutes GeschäftsjahrBeeinflusst wurde das Geschäftsjahr 2019/20 zunächst von einer moderaten Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wurde die weltweite COVID-19-Pandemie und, damit verbunden, ein markanter Einbruch des Wirtschaftswachstums schlagend. Die Stromgroßhandelspreise waren in den letzten Jahren bereits volatil. Hier verstärkte die COVID-19-Krise die Entwicklung nach unten, da ein Mehrbedarf bei den Haushalten die geringere Nachfrage im Bereich der Unternehmenskunden nicht ausgleichen konnte.
Das Konzernergebnis erhöhte sich deutlich um 102,3 % auf EUR 147,7 Mio. (Vorjahr: EUR 73,0 Mio.)
Relativierend ist festzuhalten, dass das Geschäftsergebnis des Vorjahres durch zwei Sondereffekte (Wertminderung von Netzanlagen EUR -109,3 Mio., Aufwertung des Vertriebs um EUR 48,2 Mio.) wesentlich beeinflusst wurde.
Umsatz
|
Einheit |
2019/2020 |
Entwicklung |
2018/2019 |
Segment Energie |
Mio. EUR |
1.081,9 |
2,7 % |
1.053,3 |
Segment Netz |
Mio. EUR |
351,6 |
3,1 % |
341,0 |
Segment Entsorgung |
Mio. EUR |
224,1 |
- 1,3 % |
227,1 |
Segment Wasser |
Mio. EUR |
160,4 |
0,2 % |
160,0 |
Segment Holding & Services |
Mio. EUR |
25,7 |
- 19,7 % |
32,0 |
Konzern |
Mio. EUR |
1.843,7 |
1,7 % |
1.813,4 |
Operatives Ergebnis (EBIT) |
Mio. EUR |
147,7 |
102,3 % |
73,0 |
EBITDA |
Mio. EUR |
320,3 |
- 2,7 % |
329,2 |
Bilanzsumme |
Mio. EUR |
3.079,7 |
3,5 % |
2.975,4 |
Eigenkapitalquote |
% |
43,6 |
- 0,9 % |
44,0 |
Cash Flow aus dem Ergebnis |
Mio. EUR |
263,6 |
20,6 % |
218,5 |
Top-Rating unterstreicht wieder Bonität der Energie AGGerade in schwierigen Zeiten stellt eine exzellente Kreditwürdigkeit einen wertvollen Anker für finanzielle Stabilität und Kontinuität dar. Die Bonität des Energie AG Konzerns wurde im März 2020 durch Standard & Poor's erneut mit dem Gütesiegel „A mit stabilem Ausblick“ bestätigt. Damit hat die Energie AG mit einem weiterhin ungehinderten und kostenoptimalen Zugang zu Finanz- und Kapitalmärkten eine gute Basis, um ihre ambitionierten Investitionsziele für nachhaltige Projekte zu wirtschaftlich attraktiven Konditionen umzusetzen.
Energie AG sichert Liquidität Als Ende 2019 ein neuartiges Virus in China auftrat, war nicht absehbar, dass innerhalb kürzester Zeit das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weltweit massiv beeinflusst werden würde. Nur durch staatliche Hilfsmaßnahmen wurde ein Zusammenbruch der globalen Wirtschaft verhindert. Finanz- und Kapitalmärkte reagieren aufgrund der fortdauernden Situation immer noch mit heftigen Kursausschlägen und Bewertungsverzerrungen.
Die Energie AG hat vorgesorgt und ihre Liquidität selbst gesichert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Namensschuldverschreibungen in Höhe von EUR 100 Mio. emittiert. Diese sichern die langfristige finanzielle Flexibilität des Unternehmens ab.
Durch die vorausschauende Sicherstellung ausreichender Finanzierungs- und Liquiditätsquellen ist der Energie AG Konzern auch für künftige unerwartete Krisensituationen bestens vorbereitet
Die umfangreichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben Einfluss auf die Risiko- und Chancenlage der Energie AG: Dem Rückgang des Energieverbrauchs, der Preisentwicklung auf den internationalen Märkten und dem Risiko von Forderungsausfällen begegnet die Energie AG mit effizienzverbessernden Maßnahmen, einem wertbasierten Investitionsmanagement und neuen Geschäftsmodellen zur Erschließung zusätzlicher Ertragspotenziale.
Stabile Entwicklung in Tschechien Die erste Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres war in Tschechien ähnlich wie in Österreich geprägt durch eine günstige Wirtschaftsentwicklung. Das bedeutete für die Energie AG eine positive Absatzentwicklung und ein steigendes Auftragsvolumen. Ab März 2020 wurden aber auch in unserem Nachbarland die COVID-19-Einschränkungen spürbar, mit einer entsprechenden Verlangsamung der Wirtschaft, temporären Fabrikschließungen und damit verbundenen Rückgängen in der Nachfrage. Über das gesamte Jahr ist die Entwicklung bei Trink- und Abwasser stabil verlaufen. Ergebnismindernd wirkte sich ein leicht rückläufiger Verbrauch bei der Wärme aus – hier lag die Ursache in überdurchschnittlichen Temperaturen im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Die Energie AG versorgt in Tschechien knapp 1 Million Menschen mit Trinkwasser und übernimmt für etwa 700.000 Menschen die Abwasserentsorgung. Im Bereich Wärme werden in Tschechien rund 50.000 Einwohner mit Fernwärme versorgt. Vordringliches und kurzfristiges Ziel ist natürlich auch in Tschechien, möglichst gut durch die Pandemie zu steuern, dabei die Gesundheit der Mitarbeiterinnen nicht zu gefährden und weitgehend Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Green New Deal - enorme finanzielle Herausforderungen für die Energiewirtschaft Die von der EU-Kommission präsentierten Eckpfeiler des „Green New Deals“ stellen die bis dato ambitioniertesten Zielwerte für die weitere Entwicklung im Bereich der CO2-Grenzwerte bzw. Einsparungsvorgaben dar. Für viele Branchen und Sektoren sind die damit verbundenen Anstrengungen massiv – im besonderem Maße auch für die Energiewirtschaft: Damit die CO2-Ziele erreicht werden können, bedarf es einer Anpassung der Energieeffizienzziele und der Ziele für erneuerbare Energien. Alleine die Investitionserfordernisse in die Stromaufbringung aus erneuerbaren Energieträgern (Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft) sind exorbitant und aus heutiger Sicht eigentlich nicht vorstellbar.
Die Energie AG hat ein solides Fundament, um auch die zukünftigen, grünen Herausforderungen zu meistern. Klarerweise wird der Energiesektor überdurchschnittlich viel zur Transformation der Energiesysteme beitragen müssen. Die Energie AG steht zu dieser Verantwortung – die gute finanzwirtschaftliche Performance der letzten Jahre hat einiges an Spielraum für das Erreichen der ambitionierten Ziele geschaffen.
Mit großem Interesse werden in der Energie AG die Entwicklungen auf dem Gebiet von „Green Finance“ verfolgt. Diese könnten die zukünftige Konzernfinanzierung wesentlich beeinflussen. Derartige Finanzinstrumente könnten vor allem für innovative und nachhaltige Projekte in Anspruch genommen werden. Die Nachfrage nach derartigen Projekten schätzt die Energie AG als sehr hoch ein. Gerade aufgrund ihrer ausgewogenen Erzeugungsstruktur im Bereich der erneuerbaren Energie ist sie jedenfalls bestens gerüstet, um die entsprechenden Gütesiegel für die Inanspruchnahme nachhaltiger Finanzinstrumente zu erlangen.
Weniger Stromerzeugung in den thermischen Kraftwerken und bei WasserkraftDie gesamte Stromaufbringung im Segment Energie lag im Geschäftsjahr 2019/20 um 5,2 % unter dem Vorjahreswert. Die Hauptgründe dafür waren der niedrige Strombezug, der geringe Einsatz von thermischen Kraftwerken und die im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Wasserführung.
Die Stromproduktion aus thermischen Kapazitäten hat sich mit 688 GWh gegenüber dem Vorjahreswert von 1.000 GWh stark verringert. Das Minus von 31,2 % ist vor allem auf den im Vergleich zum Geschäftsjahr 2018/19 geringeren Einsatz des GuD-Kraftwerks Timelkam zurückzuführen. Es stand jahresdurchgängig für Netzreserve und Engpassmanagement zur Verfügung, wurde aber sonst weniger auf dem Strommarkt eingesetzt als noch im Jahr davor.
Die Stromeigenaufbringung in den hydraulischen Kraftwerken lag mit 2.433 GWh um 3,4 % unter dem Vorjahreswert, der Grund lag vor allem in einer niedrigen Wasserführung. Diese lag im Geschäftsjahr 2019/20 um 3,6 % unter dem langjährigen Mittel und sogar um 5,3 % unter dem Berichtszeitraum des Vorjahres.
Netz als Rückgrat der StromversorgungNeben dem Wetter (mehrere Sturmtiefs im Winter 2020) stellt die COVID-19-Pandemie das Stromnetz im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die Probe. Witterungsbedingt hatte das Tief „Sabine“ am 10.02.2020 die größten Auswirkungen, pandemiebedingt der Lockdown im Frühjahr. Das Netz in Oberösterreich erwies sich in diesen Ausnahmesituationen wieder als starkes und sicheres Rückgrat der Stromversorgung. Nicht nur konnten die durch das Wetter verursachten Schäden durch vorausschauende Planung, kluge Umsetzung und nachhaltige Instandhaltung hintangehalten bzw. rasch repariert werden, es bestand auch zu keinem Zeitpunkt der pandemiebedingten Herausforderungen die Gefahr, den Versorgungsauftrag nicht in vollem Umfang erfüllen zu können. Um diesen sicherzustellen, wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen und die entsprechenden Notfallpläne in Kraft gesetzt.
Damit das Stromnetz auch zukünftigen Herausforderungen wie etwa dem Wandel vom reinen „Versorgungsnetz“ hin zum „Transportnetz“ (mit immer mehr dezentralen Versorgungsanlagen und Einspeisern) gewachsen ist, stand neben den regulären Netzverbesserungs- und Netzerweiterungsmaßnahmen die konsequente Umsetzung des „Stromnetz-Masterplans Oberösterreich 2028“ im Mittelpunkt der Aktivitäten des Segments Netz.
Die Arbeitsschwerpunkte im abgelaufenen Geschäftsjahr waren:
- Projekt „Stromversorgung Almtal-Kremstal“: Baufortführung und Fertigstellung im Frühjahr 2021
- Projekt „Stromversorgung Pramtal-Süd“: Das Umspannwerk Raab konnte im September 2020 fertiggestellt werden und ist bereits als Schaltwerk in Betrieb, der Leitungsbau wurde im Sommer 2020 begonnen
- Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“: Hier liegt ein erster Trassenvorschlag vor, Grundeigentümer wurden informiert.
- Gemeinschaftsprojekt „Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ (zusammen mit Austrian Power Grid AG und LINZ NETZ GmbH): Hier wurde mit der öffentlichen Kommunikation, den Detailplanungen und Trassierungen begonnen. Die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung ist für Herbst 2021 geplant.
Die Sicherstellung der Spannungsqualität für Netzkunden im Niederspannungsnetz bleibt durch die laufende Integration von dezentralen Stromerzeugungsanlagen herausfordernd. Die installierte Leistung aus Photovoltaik beträgt bereits rund 283 MW (Vorjahr: 243 MW) bei rund 24.100 angeschlossenen Anlagen (Vorjahr: 20.000 Anlagen).
Intelligentes Stromnetz: Smart Meter Rollout abgeschlossenMit der Neufestlegung des internen Rollout-Zeitplans für Smart Meter (intelligente Stromzähler lt. IME-VO-Novelle 2017) waren im Stromnetz der Netz OÖ mit Ende des Geschäftsjahres 2018/2019 ca. 654.000 elektronische Stromzähler installiert. Mit Ende des Geschäftsjahres ist damit der Ausbau entsprechend den gesetzlichen Vorgaben abgeschlossen. Dienstleister und Betreiber des Smart Metering-Systems für die Netz OÖ ist die Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH.
Im Gasnetz wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr neben dem Standardnetzausbau auch Erdgasnetzanschlüsse für größere Gewerbekunden in St. Florian am Inn, Ranshofen, Altenfelden, Engerwitzdorf, St. Georgen bei Grieskirchen, Gmunden, Schwanenstadt und Pöndorf gebaut. In Pöndorf wurde auch eine neue Reduzierstation errichtet, in Neukirchen an der Vöckla/Zipf wurde die bestehende Reduzierstation Zipf durch eine neue ersetzt.
Darüber hinaus wurden sechs Erdgashochdruckleitungen auf einer Gesamtlänge von 9,3 Kilometern mittels intelligenter Molchung untersucht. Diverse Instandsetzungen an Hochdruckleitungen und der Austausch bzw. die Nachrüstung von fünf Molchschleusen wurden durchgeführt.
Gute Rahmenbedingungen am EntsorgungsmarktIm ersten Halbjahr 2019/20 herrschten in der Entsorgungsbranche günstige Rahmenbedingungen. Im zweiten Halbjahr ergab sich durch die COVID-19-Pandemie ein differenzierteres Bild.
Der Umsatz im Segment Entsorgung blieb gegenüber dem Vorjahr beinahe stabil. Positiv wirkten sich vor allem gute Preisentwicklungen bei Gewerbe- und Industrieabfällen, bei gefährlichen Abfällen und bei den angebotenen Dienstleistungen aus. Die Entwicklungen bei den Wertstoffen Altmetall und Altpapier/Karton dämpften allerdings den Gesamtumsatz. Die Entsorgungsunternehmen waren als Branche von Betriebsschließungen im COVID-19-Lockdown ausgeschlossen, die Standorte waren in dieser Zeit allerdings nicht vollständig ausgelastet.
Die Ergebnissteigerung ist vor allem auf Einmaleffekte zurückzuführen. Eine im Oktober 2019 erfolgte Explosion am Standort Hörsching hatte zur Folge, dass mehrere Hallen und die Sortieranlage abgetragen werden mussten. Der Sachschaden und die Mehrkosten für die Ersatzsortierung durch Dritte wurden durch Versicherungen gedeckt. Der aus der Versicherungsentschädigung resultierende Ergebniseffekt ist auch hauptverantwortlich für die EBIT-Steigerung im Vorjahresvergleich.
Ein wichtiger Schritt in Hinblick auf die nachhaltige Energiezukunft konnte mit dem Ausbau der Fernwärmeversorgung der Stadt Wels aus der Welser Abfallverbrennung erreicht werden. Durch die Nutzung der Abwärme aus dem Abfallverbrennungsprozess (Sektorkopplung) können hier in Zukunft zig Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Zusätzlich ist auch eine wirtschaftliche Win-Win-Win-Situation (eww/WSG/Energie AG) gegeben.