Meldung vom 20.12.2018
Das Geschäftsjahr 2017/2018 ist für die Energie AG Oberösterreich wieder außergewöhnlich positiv verlaufen. Der Konzernumsatz liegt mit 1.625,8 Millionen Euro etwas unter dem Vorjahresumsatz. Mit 171,8 Millionen Euro konnte das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte trotz herausfordernder Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten erwirtschaftet werden. Das Ergebnis spiegelt die Auswirkungen der Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsprogramme aus den Vorjahren wider. Diese Maßnahmen tragen ganz wesentlich zur stabilen Ergebnislage bei.
- Konzernumsatz: EUR 1.625,8 Mio. (-3,6%)
- EBIT: EUR 171,8 Mio. (-22,5%)
- Investitionen: 205,1 EUR (+8,2%)
- Cashflow aus dem operativen Bereich: EUR 258,0 Mio. (-7,5%)
Das geschäftliche Umfeld für die Energie AG war im Geschäftsjahr 2017/2018 (01.10.2017 bis 30.09.2018) von einer sehr positiven Entwicklung geprägt. Die Energie AG erwirtschaftete Umsatzerlöse in Höhe von EUR 1.625,8 Mio. (Vorjahr: EUR 1.686,7 Mio.). In allen Segmenten außer dem Energie-Segment konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Das Konzern-EBIT liegt mit EUR 171,8 Mio. um 22,5 Prozent unter dem Rekordwert aus dem Vorjahr (EUR 221,8 Mio.), aber um EUR 36,4 Mio. über dem des Geschäftsjahres 2015/2016 (EUR 135,4 Mio.).
Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr EUR 205,1 Mio. und lagen damit um EUR 15,6 Mio. (8,2%) über dem Vorjahresniveau. Der größte Anteil daran entfiel wiederum auf das Segment Netz (45,1%) sowie auf das Segment Holding & Services (32,5%), in dem der Ausbau des Lichtwellenleiternetzes sowie der Smart Meter-Rollout enthalten sind.
„Die Energie AG ist ein leistungsfähiger Partner des Landes: Wir sorgen für eine sichere Versorgung mit sauberer, nachhaltiger Energie und bringen Oberösterreich mit Lichtgeschwindigkeit in die Internet-Zukunft! Das alles macht unsere Heimat lebenswert und zu einem leistungsfähigen Wirtschaftsstandort.
Generaldirektor Werner Steinecker
Moderne und leistungsfähige Aufstellung für Energie- und InfrastrukturdienstleistungenAls oberösterreichischer Landesenergieversorger im exportstärksten Bundesland Österreichs positioniert sich die Energie AG Oberösterreich als moderner und leistungsfähiger Anbieter für Energie- und Infrastrukturdienstleistungen. Die Strategie des Konzerns fokussiert sich derzeit auf die Themen
- Digitalisierung,
- Dekarbonisierung und
- Regionalisierung.
Die Digitalisierung ist und bleibt eine der größten Herausforderungen für die Energie AG – sowohl als Risiko, aber vor allem auch als Chance. Unter dem Motto „sicher digital umsorgt“ gestaltet die Energie AG gemeinsam mit ihren Kunden und Partnern die digitale Zukunft Oberösterreichs aktiv mit.
Durch die nationalen Energie- und Klimaziele für 2030 ist das Schlagwort Dekarbonisierung Sinnbild für eine saubere und nachhaltige Energieversorgung in Österreich. Aus Sicht der Energie AG ist dabei eine umfassende, integrierte Betrachtung des Energiesystems unter Berücksichtigung der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität („Sektorkopplung“) unbedingt erforderlich.
Am Ziel der Regionalisierung für unsere Kunden arbeitet die Energie AG seit Jahrzehnten: Neben einer sauberen und nachhaltigen erneuerbaren Stromversorgung aus der Region (44 Wasserkraftwerke, zahlreiche Photovoltaik- und Windkraftwerke) steht eine möglichst sichere Versorgung der Kunden beispielsweise durch den Ausbau und die Optimierung der Versorgungsnetze im Mittelpunkt. Durch den Umbau des Energiesystems mit immer mehr dezentralen Erzeugungsanlagen kommt auch der Speicherung dieser volatilen Energiequellen eine besondere Bedeutung zu: Derzeit wird Sonnenstrom aus insgesamt 51 Bürgerkraftwerken, Contracting- und Forschungsanlagen sowie mehr als 18.600 Photovoltaik-Anlagen von Kunden direkt in das Stromnetz eingespeist. Die Energie AG kann hier mit eigenen und ihren Beteiligungen an fremden Speicheranlagen wie Pump-Speicherkraftwerken ihre regionale Verantwortung bestmöglich wahrnehmen.
Positionierung als attraktiver ArbeitgeberDer konsolidierte Personalstand im Konzern ist im Vergleich zum Durchschnitt des Vorjahreszeitraumes wieder leicht gestiegen (+0,5%). Zum Stichtag 30.09.2018 waren 4.841 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vier Ländern für den Energie AG-Konzern tätig. Dies entspricht 4.389 FTE. Für die Weiterentwicklung des Unternehmens wurden Maßnahmen gesetzt, um den Konzern gezielt für neues Personal attraktiv zu machen: für dieses Ziel wurden Employer-Branding-Kampagnen entwickelt, um vor allem junge Akademikerinnen anzusprechen. Ziel des Stipendienprogrammes ist, Studentinnen und Studenten möglichst frühzeitig auf die Energie AG als Arbeitgeber aufmerksam zu machen und an das Unternehmen zu binden. Nach dem erfolgreichen Auswahlprozess starteten am 01.10.2018 neun Jungakademikerinnen und drei Jungakademiker im Konzern.
Das Engagement der Energie AG im Bereich der Personalausbildung spiegelt sich auch in den Erfolgen der unternehmenseigenen Lehrwerkstätte wider: seit 1943 wurden in Gmunden 1.473 Lehrlinge zu wertvollen Facharbeitern für die unterschiedlichsten Bereiche des Konzerns ausgebildet. Für die Qualität der Ausbildung sprechen die im Vorjahr einmal mehr erreichten hervorragenden Ergebnisse beim Lehrlingswettbewerb 2018: Neben dem neuerlichen Sieg in der Kategorie Elektrotechnik wurde ein Lehrling der Energie AG als bester Lehrling des Landes geehrt.
Sinkende Wechselraten bei PrivatkundenDer Stromvertrieb der Energie AG ist in der ENAMO GmbH, dem gemeinsamen Vertriebsunternehmen der Energie AG und LINZ AG, gebündelt. Der Strommarkt war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr stark in Bewegung, die Wechselzahlen waren durch gezielte Kundenbindungsprogramme und -angebote, absolut betrachtet, rückläufig. Auch im Gas-Bereich kam die Wechselrate deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt zu liegen.
Im Erdgas-Vertrieb ging die Absatzmenge im raumwärmegetriebenen Geschäfts- und Privatkundenbereich zurück. Die Summe der Heizgradtage lag im abgelaufenen Geschäftsjahr in Oberösterreich um 7,4% unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre und um 11,3% unter dem Vorjahreswert. Im Großkundenbereich konnten die Erdgas-Absatzmengen stabil gehalten werden.
Glasfaserausbau bringt Dynamik für den WirtschaftsstandortMit dem Ausbau des konzerneigenen Glasfasernetzes, welches mit Ende des Berichtszeitraums eine Länge von 5.550 Kilometern aufwies, ist die Energie AG in der Lage, eine Reihe von zukunftsweisenden Dienstleistungen im Geschäftsfeld Telekommunikation anzubieten. Im Zuge des Fiber-To-The-Home(FTTH)-Ausbaus wurden bisher Siedlungsgebiete in 147 Gemeinden erschlossen. Im Berichtszeitraum erhielt die Energie AG Förderzusagen im Rahmen des Programms „Breitband Austria 2020“ (Access 2. Call sowie Backhaul 2. Call und 3. Call). Zusätzlich vorangetrieben wurde das Wachstum durch Anschlussförderungen seitens des Landes Oberösterreich und des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) und Pflichtschulen.
Positiver Geschäftsverlauf im Segment WasserTrotz der Neustrukturierung im Segment Wasser (Bündelung der Auslandsaktivitäten in Tschechien im Segment Wasser, Überführung der Aktivitäten in Österreich in das Segment Entsorgung) konnte der Umsatz auf EUR 137,8 Mio. gesteigert werden. Gleichzeitig ist das Segment-EBIT von EUR -8,1 Mio. auf EUR 9,3 Mio wieder positiv. Operativ konnten im Berichtszeitraum Steigerungen im Kerngeschäft der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie im Dienstleistungsbereich erzielt werden. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 46,3 Mio. m³ Trinkwasser und 43,8 Mio. m³ Abwasser fakturiert. Im Segment Wasser wurden per 30.09.2018 rund 915.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt. Für rund 708.000 Kunden wurde die Abwasserentsorgung durchgeführt. Die Dienstleistungsumsätze entwickelten sich konjunkturbedingt ebenfalls über dem Vorjahresniveau. Es konnten erneut Zuwächse bei Baumontage-Leistungen sowie bei den Großhandelserlösen erzielt werden.
„Die Energie AG kann sich aus einer Position der Stärke den Herausforderungen der Zukunft stellen: Die Umsetzung des Themas Nachhaltigkeit wird künftig ebenso wichtig werden wie die finanzwirtschaftlichen Kennzahlen."
Finanz-Vorstand Andreas Kolar
Rahmenbedingungen positiv, aber mit sich abschwächender DynamikAuch im Geschäftsjahr 2017/2018 haben sich die Konjunkturdaten für Österreich und der EU insgesamt positiv entwickelt, wenngleich erste Anzeichen einer Abkühlung des wirtschaftlichen Umfelds nun bemerkbar sind. Das wirtschaftliche Umfeld ist immer noch gut, die allgemeine Volatilität ist allerdings in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Dazu trägt wesentlich ein hohes Maß an politischen Risiken weltweit bei: BREXIT, Trump, Italien, jetzt auch Frankreich – alles exogene Einflüssen, die das Grundvertrauen in eine positive weitere Entwicklung der Wirtschaft in Europa und in der Welt, wenn gleich auch nicht vollständig in Frage stellen, so doch ein gewisses Maß an negativen Einflüssen verbreitet.
Auch an der Zinsfront hat sich – zumindest in Europa – vorläufig noch keine Normalisierung einstellt. Hier sind die USA bereits 2 bis 3 Jahre voraus, und haben die Nullzinspolitik bereits hinter sich gelassen. Eine Wende hin zu höheren Zinsen werden die Währungshüter in Europa laut Finanzanalysten frühestens im Herbst 2019 einläuten. Sollte wirklich die Wirtschaftsentwicklung in Europa deutlich nachlassen, dann wäre dann eine geldpolitische Unterstützung nahezu unmöglich, da keine weiteren monetären Impulse gegeben werden können.
Die Finanzmärkte haben am Anfang des Jahres noch von der ultralockeren Geldpolitik in Europa profitiert. Seit einigen Monaten aber ist hier auch Ernüchterung, gepaart mit einer hohen Volatilität eingekehrt. 2018 ist insofern auch ein historisches Jahr, da man laut einer Studie unserer Pensionskasse 2018 bis dato mit keiner Assetklasse positive Renditen erzielen konnte.
Energie AG weiter auf Erfolgskurs, solide operative Entwicklung
Für die Energie AG war auch 2017/2018 wieder ein sehr gutes, ein hervorragendes Jahr. Eine Wiederholung des außergewöhnlichen Vorjahres mit dem Rekordergebnis 2017 ist zwar nicht ganz gelungen – mit einem EBIT von EUR 171,8 Mio. konnte aber das zweitbeste Ergebnis in der 126-jährigen Geschichte der Energie AG erreicht werden. Auch die Budgetplanung für 2017/18 wurde mit diesem Ergebnis sehr deutlich überschritten.
Neben den internen Anstrengungen, was permanente Effizienzsteigerung, sowie Prozess- und Kostenoptimierung anbelangt, wird die Performance des Konzerns durch die konjunkturelle Entwicklung und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entsprechend untermauert.
Bilanziell ist die Energie AG mit den Ergebnissen der letzten Jahre nun in Höchstform. Das Gearing (FK/EK) sinkt per 30.09.2018 auf 25,6% und damit auf einen langjährigen Tiefststand. Die absolute Höhe der Verschuldung konnte in den letzten Jahren massiv gedrückt werden – aktuell beträgt der Stand der Finanzverbindlichkeiten EUR 455 Mio. Zum Vergleich: Schuldenstand zum Ende des Geschäftsjahres 2008/09: EUR 1.059 Mio. Das bedeutet, dass der Schuldenstand in den letzten 9 Jahren mehr als halbiert wurde.
Top-Bonität durch Standard & Poor‘s erneut bestätigt
Extern bestätigt wurde die ausgezeichnete Verfassung der Energie AG 2018 erneut durch die internationale Ratingagentur Standard & Poor's (S&P). Mit dem „A-Rating (Ausblick stabil)“ liegen wir sowohl national, als auch im internationalen Vergleich, im Spitzenfeld der Energieversorger. S&P begründet das sehr gute Rating mit der anhaltend robusten finanziellen Position der Energie AG.
Marktbedingungen, regulatorische Rahmenbedingungen und Sicherheitsthemen bleiben herausfordernd
Das gute Ergebnis 2017/2018 freut uns, ändert aber grundsätzlich nichts an den herausfordernden Marktbedingungen und regulatorischen Anforderungen: Die Energie- und Klimastrategie, die Preiszonentrennung und die hohe Konkurrenzsituation auf der Vertriebsseite sind nur einige Schlagworte, die dieses Umfeld kennzeichnen.
Generell ist festzustellen, dass die zunehmenden Regulierungsmaßnahmen (wie z.B. DSGVO – Datenschutzgrundverordnung, Mifid2-Markets in Financial Instrument Directive,…) hohe Anforderungen an die internen Prozesse und IT-Systeme stellen, die nur mit einem hohen technischen, aber auch personellen Einsatz, zu erfüllen sind.
Besonders gefordert ist in Zeiten diesen auch die interne IT. Vor fünf Jahren noch ein relativ unbedeutendes Phänomen, zählt der Bereich Cyber-Crime nun zu den bedeutendsten Unternehmensrisiken. Im Unternehmen wird alles unternommen, um IT- Systeme im Finanz-, aber auch im technischen Bereich, so sicher wie nur möglich auszugestalten und ständig zu hinterfragen.
Strategie der Stärke - Ausgezeichnetes Fundament für die großen Herausforderungen in der Zukunft
Die Basis für ein dynamisches und erfolgreiches Wachstum des Konzerns auch in der Zukunft ist gelegt. Die Herausforderungen, die auf die Branche aber auch auf die Gesellschaft als Ganzes zukommen, sind groß. Mit der „Mission 2030“ hat die österreichische Bundesregierung den Pfad für die energiepolitische Zukunft in Österreich vorgezeichnet. Bis 2030 sind noch elf Jahre Zeit – das ist nicht viel, wenn man sich die Investitionen und Projekte ansieht, die erforderlich sein werden, um die notwendigen Erzeugungsanlagen und Leitungen sowie neue Speichersysteme zu schaffen.
Finanzwirtschaftliche Stabilität hat dabei unverändert höchste Priorität in der Energie AG, speziell unter dem Eindruck der gewaltigen Investitionserfordernisse, die in den nächsten Jahren auf die Energiebranche zukommen werden. Bereits im Geschäftsjahr 2018/2019 werden mit einem geplanten Investitionsvolumen von über EUR 260 Mio. Schwerpunkte bei zukunftsorientierten Projekten im Bereich der Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit sowie digitalen Transformation gesetzt.
Bei der Finanzierung dieser zukünftigen Investitionen planen wir neben der ausgezeichneten finanzwirtschaftlichen Bonität auch das Thema Nachhaltigkeit entsprechend zu betonen. Denn das Thema Nachhaltigkeit wird auch im Finanzierungsbereich immer stärker auch als ein Qualitätsmerkmal von Unternehmen verstanden. Vor allem internationale Investoren legen inzwischen auf die Merkmalsausprägungen im Bereich ESG (environmental, social, governance) ebenso viel Wert wie auf die rein finanzwirtschaftlichen Kenngrößen. Eine Finanzierung in Form eines grünen Bonds oder die Begebung eines grünen Schuldscheins sind daher durchaus realistische Varianten für die Zukunft.
Investitionen im Wärme-Bereich unterstützen rot-weiß-rote Klimaziele
Im Wärme-Bereich unterstützt die Energie AG durch neue Projekte die nachhaltige Umsetzung der Klima- und Energie-Strategie:
- Kirchdorf: Installation eines hocheffizienten Heißwasserkessels mit einer thermischen Leistung von rund 11 MW in Verbindung mit einem Abgaswärmetauscher für mehr Effizienz; Beginn der Erneuerung des Leittechniksystems der Heizzentrale in Verbindung mit der Automatisierung der Anlagen
- Gmunden: Übernahme von Abwärme aus industriellen Prozessen zur umweltfreundlichen und nachhaltigen Versorgung von Fernwärmekunden; Wärmeleistung ca. 8 MW, was dem Jahreswärmebedarf von rund 1.000 Haushalten entspricht. Fertigstellung im Geschäftsjahr 2019/2020; jährliches CO2-Einsparungspotenzial von rund 3.800 Tonnen
„Die Energie AG investiert in nachhaltige und saubere Kraftwerke, zum Schutz der Umwelt und für eine sichere Versorgung in der Zukunft. Mit dem intelligenten Stromnetz hat Oberösterreich ideale Voraussetzungen für eine positive Entwicklung in der Zukunft.“
Technik-Vorstand Stefan Stallinger
Nach dem aus finanzwirtschaftlicher Sicht außergewöhnlich positiven Geschäftsjahr 2016/2017 belief sich der Umsatz im Segment Energie im Berichtszeitraum auf EUR 896,0 Mio. (Vorjahr: EUR 990,4 Mio.). Hauptursachen für den Rückgang waren niedrigere Umsätze aus der Gasbewirtschaftung und dem Stromhandel sowie der im Vergleich zum Vorjahr reduzierte Einsatz des GuD-Kraftwerks Timelkam für Netzreserve und Engpassmanagement.
Rückgang der thermischen Stromerzeugung, stabile Stromaufbringung bei WasserkraftDie Stromeigenaufbringung im Segment Energie lag deshalb im Geschäftsjahr 2017/2018 mit 3.039 GWh um 7,2% unter dem Vorjahreswert (3.275 GWh). Weiters ist die Bereitstellung von Fernwärme an den Kraftwerksstandorten Riedersbach und Timelkam ist mit 234 GWh gegenüber dem Vorjahr (253 GWh) um 7,5% ebenfalls gesunken. Beides hängt unmittelbar mit dem in den ersten Monaten relativ milden Winter zusammen. Die Wasserführung der Flüsse gestaltete sich im Verlauf des Geschäftsjahres sehr unterschiedlich: Während in der ersten Hälfte des Berichtszeitraums deutlich überdurchschnittliche Werte zu verzeichnen waren, war die zweite Hälfte durch untypisch geringe Niederschläge geprägt. Im gesamten Geschäftsjahr lag der Erzeugungskoeffizient mit 0,95 um 5% unter dem Regelarbeitsvermögen, jedoch um 1 Prozentpunkt über dem Vorjahresniveau.
Investitionen
- Errichtung der Fischaufstiegshilfen bei den Kraftwerken Marchtrenk und Traun-Pucking
- Umbau des Kraftwerkes Partenstein an den Stand der Technik zur Wiederverleihung des Wasserrechtes
Das beste Erdgas-Netz ÖsterreichsGesunkene Abgabemengen im Erdgasnetz sowie die regulatorische Anpassung der Netzentgelte für Erdgas wurden durch die regulatorische Erhöhung der Netzentgelte für Strom sowie leichte Mengensteigerungen im Stromnetz ausgeglichen. Der Umsatz ist im Segment gegenüber dem Vorjahr um 1,7% gestiegen. Aus dem Kostenermittlungsverfahren zur Ermittlung des Erdgas-Verteilernetzbetreiber-Benchmarks ging die Netz Oberösterreich österreichweit mit 100% Effizienz als Spitzenreiter hervor. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 wurde die nächste Regulierungsperiode für Strom ab 01.01.2019 mit detailliertem Kostenermittlungsverfahren und Strom-Verteilernetzbetreiber-Benchmark durchgeführt.
Investitionen
- Fertigstellung der Projekte „Netzabstützung Jochenstein“
- Inbetriebnahme „Umspannwerk Feldkirchen“
- Baubeginn der Projekte „Stromversorgung Alm- und Kremstal“ (Bauunterbrechung seit August 2018)
- Generalsanierung 110-kV-Freileitung Ranna-Partenstein
- 20 Kilometer Verkabelung von besonders störungsanfälligen Mittelspannungsfreileitungen
- Anbindungen von Erdgasnetzkunden in Altheim, Redlham, Klaus a.d. Pyhrnbahn, Arbing, Kremsmünster und Nettingsdorf an das Erdgasnetz; Vorbereitungsarbeiten für die Errichtung der neuen Ortsgasversorgung Frankenmarkt
Smart-Meter-Ausbau bei 82 ProzentDie Energie AG Oberösterreich Telekom GmbH erbringt Strom-Messdienstleistungen für die Netz Oberösterreich. Nach der Neufestlegung des Roll-Out-Zeitplans für intelligente Messgeräte (IME-VO-Novelle 2017) durch das Wirtschaftsministerium erreichte die Energie AG mit Ende des Geschäftsjahres 2017/2018 eine Anzahl von ca. 536.000 installierten intelligenten Stromzählern (smart meter). Dies entspricht einem Ausrollungsgrad von 82%. Der Vollausbau soll Ende 2019 erreicht werden.
Weitere Steigerung der Auslastung der VerbrennungsanlagenPositive Preisentwicklungen auf dem Entsorgungsmarkt im Berichtszeitraum im Abfall- als auch im Dienstleistungsbereich sowie höhere Preise bei Altmetall bzw. Schrott und bei Altholz haben positiv zum Ergebnis des Segments beigetragen. Bei den Energieerlösen aus der thermischen Verwertung (Strom, Wärme) konnte ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr erzielt werden, höhere Durchsatzmengen bei den thermischen Verwertungsanlagen sowie eine gute Entwicklung bei den sonstigen Entsorgungsdienstleistungen wirken ebenfalls positiv auf das Ergebnis des Segments Entsorgung. Die Verfügbarkeit der Verbrennungsanlagen in Wels und Lenzing konnte im Geschäftsjahr 2017/2018 dank technologischer Verbesserungen weiter optimiert und in Kombination mit professionellem Stoffstrommanagement konnte die Vollauslastung mit rund 641.600 Tonnen sichergestellt und gegenüber dem Vorjahr noch einmal gesteigert werden.
Mit der Eingliederung der Wasser-Gesellschaften WDL GmbH und Komunala ODTOK d.o.o. (Slowenien) wurden die im Segment Entsorgung angebotenen kommunalen Dienstleistungen nunmehr um Aktivitäten in den Bereichen Trink- und Abwasser erweitert. Dadurch soll die Kooperation mit den Kommunen und Verbänden weiter intensiviert werden.
Erster Bericht über das Thema Nachhaltigkeit in der Energie AGEntsprechend der EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffende Informationen (NFI-Richtlinie) legt die Energie AG heuer erstmals einen Bericht über nichtfinanzielle Informationen im Geschäftsjahr 2017/2018 vor. Der Bericht (
www.energieag.at/nachhaltigkeit) ist im Geschäftsbericht enthalten und gesondert ausgewiesen.
„Viele, auch weiche, Faktoren haben wesentlichen Einfluss auf unseren Konzern, weshalb wir uns in unserem Leitbild zu Nachhaltigkeit sowohl im wirtschaftlichen Handeln als auch in Hinsicht auf die Umwelt sowie soziale und gesellschaftliche Belange bekennen“, sagt Generaldirektor Werner Steinecker.
Dargestellt werden die wesentlichen Informationen aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt, Soziales, Arbeitnehmer sowie Compliance und Antikorruption.
Premiere auf www.energieag.at/geschaeftsbericht: Unser Geschäftsbericht wird digitalDie Digitalisierung macht auch vor unserem Geschäftsbericht nicht halt: Erstmals wird das zentrale Nachschlagewerk über die Geschäftstätigkeit nach einem "online-first"-Ansatz produziert. Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem möglichst komfortablen Zugang über alle digitalen Endgeräte. Das heißt, dass alle Inhalte in erster Linie für die elektronische Darstellung auf einem eigenen Internetportal optimiert werden.
Die online Version bietet unter anderem
- eine digital-optimierte Darstellung der Inhalte
- eine leichtere Lesbarkeit von Tabellen durch Zeilen-Hervorhebungen beim Überfahren mit der Maus
- eine optimierte Darstellung der wesentlichen Unternehmenskennzahlen
- eine Suchfunktion über alle Teile des Geschäftsberichtes hinweg
- einen interaktiven chart-generator, mit dem Diagramme nach eigenem Wunsch erstellt werden können
www.energieag.at/geschaeftsberichtwww.energieag.at/nachhaltigkeit