Meldung vom 26.09.2018

10 Jahre Wassertropfen: Charity-Hilfsprogramm von Energie AG und Caritas war voller Erfolg

Über ein Jahrzehnt hinweg, von 2008 bis 2018, hat die Energie AG Oberösterreich die Caritas beim Projekt WASSERTROPFEN unterstützt. Ziel des Projektes war es, die Wasserversorgung von Menschen in der Demokratischen Republik Kongo zu verbessern. Der aktuelle und vor allem in Zukunft wirkende Erfolg dieses Projektes kann sich sehen lassen: 262 neu errichtete oder sanierte Brunnen und Quellen versorgen jetzt fast eine halbe Million Menschen nachhaltig mit sauberem Wasser. Die Zusammenarbeit mit der Caritas endet damit aber nicht, sondern wird mit einem Projekt mit der Caritas Budweis fortgeführt.

Generaldirektor Werner Steinecker: „Der Umfang und die Wirkung der Hilfe durch unsere Wassertropfen ist herausragend und ein Musterbeispiel dafür, wie nachhaltige Entwicklungshilfe vor Ort geleistet werden kann.“

Caritas-Direktor Franz Kehrer: „Sauberes Trinkwasser sichert nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern ist Teil einer Strategie, die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht.“

Die Caritas Oberösterreich engagiert sich seit 1999 in der Demokratischen Republik Kongo. Schwerpunkte der Caritas-Hilfe vor Ort sind landwirtschaftliche Projekte zur Ernährungssicherung, Bildungsinitiativen sowie die Verbesserung der Wasserversorgung und der medizinischen Versorgung.

Die Demokratische Republik Kongo ist nach der Fläche das zweitgrößte Land Afrikas und hat rund 80 Millionen EinwohnerInnen. Bis zur Unabhängigkeit 1960 war der Kongo eine belgische Kolonie. Drei Bürgerkriege erschütterten das Land in den Neunzigerjahren und hat mehr als 5 Millionen Menschen das Leben gekostet. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in absoluter Armut – sie leiden an Mangelernährung und müssen oft mit weniger als 1,60 Euro pro Tag ihr Leben bestreiten. Die Lebenserwartung beträgt aufgrund dieser Umstände nur 58,7 Jahre.

Auch sauberes Trinkwasser ist für die Bevölkerung in der Demokratischen Republik Kongo nicht selbstverständlich. „Nur jeder Zweite hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, jedes zehnte Kind stirbt an Erkrankungen, die durch verschmutztes Wasser ausgelöst wurden“, schildert Caritas-Direktor Franz Kehrer die Zustände im Kongo. Vor allem in ländlichen Gebieten kommt es in Kombination mit der kaum vorhandenen medizinischen Versorgung zu Epidemien: Durchfall, Cholera und ähnliche Erkrankungen sind an der Tagesordnung.

Projekt Wassertropfen: Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein

Der Wassermangel treibt auch eine tödliche Spirale an: Frauen und Mädchen müssen das Wasser oft von weit entfernten Flüssen nach Hause schleppen. „Dadurch bleibt keine Zeit mehr für den Schulbesuch, der für die Zukunft der Kinder und die Bekämpfung der Armut so wichtig Wäre“, sagt Kehrer. Hier hat die Caritas mit Hilfe der Energie AG 2008 angesetzt und das Charity-Hilfsprojekt „WASSERTROPFEN“ ins Leben gerufen. 

Folgende Aktionen wurden direkt von der Energie AG unterstützt:

  • In der Diözese Kilwa-Kasenga im Südosten des Landes an der der Grenze zu Sambia leben rund 500.000 Menschen in einem Gebiet so groß wie Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Salzburg zusammen. Drei lokale Techniker haben vom November 2008 bis zum Dezember 2012, 155 kaputte Pumpen repariert. Zwei Drittel der Bevölkerung haben seither wieder einen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser.
  • 2013 wurden rund 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Kinshasa fünf Brunnen für 4000 Menschen errichtet.
  • Ab 2014 stand die Diözese Kongolo in der Provinz Katanga im Fokus. 750.000 Menschen leben in dieser Diözese, sie ist flächenmäßig viermal so groß wie Oberösterreich. 102 Quellen wurden für fast 160.000 Menschen gefasst. Begleitend dazu wurden Toiletten und Abfallgruben für rund 10.000 Haushalte errichtet und fanden für alle Menschen Hygieneschulungen statt.

„Unser gemeinsames Hilfsprojekt war bei weitem mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, zieht Kehrer zufrieden Bilanz. Es sei ein Musterbeispiel, wie Unternehmen soziale Verantwortung in die Tat umsetzen können, stellt Kehrer fest. Tausende Menschen haben dadurch eine grundlegende Verbesserung ihrer Lebenssituation erreicht. Kehrer: „Im Namen dieser Menschen bedanke ich mich für die großartige Unterstützung durch die Energie AG und allen Partnern sowie privaten Spendern, die zum Erfolg dieses Projektes beigetragen haben.“

Ein Euro je 1.000m³ Österreich und 1 Heller je m³ in Tschechien

Auf Seiten der Energie AG war das Wassertropfen-Projekt thematisch passend in der Wasser-Gruppe des Konzerns angesiedelt.

„Zwei Reisen in die Projektgebiete haben mich tief bewegt. Wenn man sieht, mit welch vergleichsweise geringen Mitteln und einfachen Maßnahmen, so vielen Menschen im wahrsten Sinn des Wortes das Überleben gesichert und eine Perspektive geboten werden kann, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit von finanzieller Hilfe für Afrika nicht mehr“, sagt Christian Hasenleithner, Geschäftsführer der Energie AG Oberösterreich Wasser GmbH.

In Österreich wurden seit 2008 für je 1000 m³ geliefertes Trinkwasser ein Euro und in Tschechien ein Heller je Kubikmeter gespendet. Auf diese Weise ist es gelungen, die erforderlichen finanziellen Mittel für die Aktion aufzubringen. Weiters wurden, um das Projekt voranzutreiben, zahlreiche begleitende Aktionen durchgeführt: Fotoausstellungen, Konzerte, ein Kreativwettbewerb für Schulen, Kochen bei Arcimboldo, sowie ein Wassertropfen-Lauf, bei dem 300 Kilometer für das Projekt gelaufen und geradelt wurden. Mitgewirkt hat u.a. auch der international bekannte Pantomime Sami Molcho.

Hasenleithner: „Dass wir auf diese Weise fast einer halben Million Menschen helfen konnten, übersteigt meine Erwartungen und ist ein toller Erfolg für das Projekt!“

Messbarer Erfolg der Aktion

An den Gesundheitsdaten in der Region Kabongo lässt sich erkennen, wie wirkungsvoll derartige Projekte sind: Gab es vor dem Projektstart im Jahr 2007 noch 1132 Cholerafälle in den beiden Gesundheitsbezirken Kabongo und Kitenge, so waren es im ersten Halbjahr 2018 nur mehr 19 Fälle. Das entspricht einer Reduzierung der um rund 97 Prozent.

Vor diesem Hintergrund wurde auch der Erfolg des Projektes „Wassertropfen“ in Österreich und Tschechien mehrfach gewürdigt. 2009 wurde es mit dem Österreichischen „NEPTUN Wasserpreis“ und 2012 in Tschechien mit dem „ENERGY GLOBE“ in der Kategorie Wasser vor den Vorhang geholt. Die Preisgelder wurden jeweils wieder umgehend in das Projekt investiert.

Die 10-jährige Zusammenarbeit zwischen der Wassersparte der Energie AG und der Caritas sticht aus den vielen sozialen Aktivitäten der Energie AG heraus. Das unterstreicht auch Energie AG-Generaldirektor Werner Steinecker: „Die Dauer des Projektes, die umfassende und enge Kooperation, das Spendenvolumen und letztlich Umfang und Wirkung der Hilfe vor Ort sind herausragend!“ Aus diesem Grund will man die Partnerschaft aber jetzt, unmittelbar nach Abschluss von drei großen Wasserprojekten im Kongo nicht enden lassen. „Wir werden das Projekt in angepasster Form in der Tschechischen Republik weiterführen“, sagt Steinecker.

Unter der landessprachlichen Marke „VODNI KAPKY“ bereits lange bekannt, wird es eine Kooperation zwischen der tschechischen Landesgesellschaft Energie AG Bohemia und der Caritas der Diözese Budweis geben. Diese wird am 27.September formell geschlossen. Konzept, Engagement und Spendenlogik bleiben unverändert: 1 Heller pro Kubikmeter Trinkwasser, das an die tschechischen Kunden geliefert wird. Mit dem Erlös wird der Aufbau einer YOUNG CARITAS-Organisation in Südböhmen nach oberösterreichischen Vorbild gefördert.

Energie AG
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Die Energie AG Oberösterreich ist der moderne und leistungsfähige Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Der Konzern steht für höchste Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte, Prozesse und Services. Als kompetentes und wettbewerbsorientiertes Unternehmen wird den Kund:innen ein faires Preis-/Leistungsverhältnis garantiert.

WS
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Sauberes Wasser ist die wichtigste Grundlagen für Leben, Gesundheit und Wohlbefinden. Der Geschäftsbereich Wasser, organisiert in der Energie AG Oberösterreich Wasser GmbH, ist mit seinen Dienstleistungen Partner von mehr als 800 Gemeinden in Tschechien und kümmert sich um die Bereitstellung von sauberem Wasser sowie die fachgerechte Entsorgung von Abwasser. Unsere Leistungen sind in Service-, Betreiber- und Konzessionsverträgen mit meist kommunalen Partnern geregelt. Weitere Dienstleistungen wie Labor, Zählerwesen, Großhandel, Kanal- und Pumpenservice runden die Leistungspalette ab.