Meldung vom 18.12.2024
Kennzahlen Geschäftsjahr 2023/24:
- Bilanzsumme: EUR 3.917,6 Mio.
- Konzernumsatz: EUR 3.159,7 Mio.
- Investitionen: EUR 318,3 Mio.
- EBIT: EUR 398,2 Mio.
Trotz eines Rückgangs der Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 und einem negativen Ergebnis im Kundensegment Vertrieb senkt die Energie AG Oberösterreich den Strompreis für ihre loyalen Kund:innen massiv: Ab 1. April 2025 wird der Preis auf das Angebot „Ökostrom Loyal“ noch günstiger. Dadurch können Kund:innen innerhalb eines Jahres bis zu knapp 50 % ihrer Energiekosten sparen.
Das Konzernergebnis macht diese massive Preisreduktion möglich. Das EBIT der Energie AG Oberösterreich beläuft sich im Berichtszeitraum auf 398,2 Millionen Euro.
Ab 1. April 2025 profitieren die Strom:kundinnen der Energie AG von einer deutlichen Preissenkung: Das Unternehmen senkt den Energiepreis für alle Ökostrom-Loyal-Kund:innen auf 12,93 ct/kWh brutto – inklusiver aller Zusatzrabatte. Damit zählt die Energie AG zu den günstigsten Stromanbietern in Österreich. Ökostrom-Klassik-Kund:innen können dann durch einen Umstieg auf Ökostrom Loyal binnen eines Jahres ihre Energiekosten bis zu 50 % reduzieren. Weiters verspricht die Energie AG all ihren Stromkund:innen eine Preisgarantie ab 1. April 2025 bis zum 31. März 2026.
„Wir haben immer versprochen, die Preise zu senken, wenn es uns möglich ist. Genau das haben wir 2024 bereits drei Mal gemacht, und zwar erheblich: einmal beim Strom und bei Gas sogar zweimal. Im April werden wir den Strompreis nochmals massiv reduzieren und dann zu den günstigsten Stromanbietern in Österreich zählen“, betont Energie AG-CEO Leonhard Schitter.
Die Energie AG beschafft die Energie für ihre Kund:innen in Tranchen und langfristig, um die Preise stabil halten zu können. Dadurch wirken sich Preissteigerungen, aber auch -senkungen an den internationalen Energiemärkten nur mit Verzögerung aus. Auch wenn die Energie AG eigene Wasserkraftwerke betreibt, muss der Strom zu den aktuell gültigen Marktpreisen eingekauft werden.
Im Geschäftsjahr 2023/24 verzeichnete die Energie AG auch das größte Investitionsvolumen ihrer Unternehmensgeschichte. Mehr als EUR 318,3 Mio. hat das Unternehmen investiert, das bedeutet eine Steigerung von 50 % (Vorjahr: EUR 212,7 Mio.). Von diesen Rekord-Investitionen entfielen die größten Beträge auf die Segmente Energie und Netz. Alleine im Segment Energie lagen die Investitionen bei EUR 101,0 Mio., im Segment Netz konnten Investitionen in der Höhe von EUR 158,7 Mio. verzeichnet werden. Mit dem Baubeginn für das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee nimmt die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte nun konkrete Formen an. Hier erfolgte der Spatenstich im Oktober 2023.
Die Strategie LOOP, die das Herzstück der Transformation zur Klimaneutralität und Unabhängigkeit bildet, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr massiv vorangetrieben. Entscheidende Fortschritte hat die Energie AG zum Beispiel bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen erzielt. Das Leuchtturmprojekt Pumpspeicherkraftwerk Ebensee dient nicht nur der Netzstabilität und Versorgungssicherheit, sondern wird auch ein wichtiger Baustein für die Speicherung erneuerbarer Energien sein. Daneben wurde die Dekarbonisierung mit Projekten wie dem Baustart für die Errichtung der größten Agri-PV-Anlage Oberösterreichs in Pischelsdorf und der Beteiligung an Windkraft- und PV-Projekten in Slowenien vorangetrieben.
Zum Ende des Geschäftsjahres hat die Energie AG noch ihr neues Corporate Design präsentiert, das die strategische nachhaltige Ausrichtung auch nach außen sichtbar macht.
„Mit LOOP gestalten wir aktiv die Energiewende und setzen klare Schritte zur Klimaneutralität. Unsere Innovationskraft, die Digitalisierung sowie eine Unternehmenskultur, die Wandel und Agilität fördert, sind der Schlüssel, um die Herausforderungen von heute in Chancen für eine nachhaltige Zukunft von morgen zu verwandeln“, fasst Energie AG-CEO Leonhard Schitter zusammen.
Fokus auf Kund:innen und verändertes Kund:innenverhalten
Die Energie AG steht für qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen. Diese werden konsequent an die Wünsche und Bedürfnisse der Kund:innen angepasst. Die Verfolgung der Konzernstrategie LOOP hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zukunftsweisende und nachhaltige Entwicklungen im Produktportfolio des Vertriebs gebracht. Bei der Einführung neuer Produkte lag der Fokus auf der Dekarbonisierung und auf dem Ausbau von Angeboten in den Bereichen Photovoltaik und E-Mobilität. Außerdem wurden Optimierungen im Zusammenhang mit Digitalisierung und Customer Experience vorgenommen.
Insgesamt war es vertriebsseitig ein sehr schwieriges Jahr: Aufgrund der Sorgfaltsplicht gegenüber den Kund:innen und auf Basis der Verbrauchswerte vergangener Jahre wurde Strom und Gas am Markt langfristig beschafft. Aus verschiedenen Gründen (Witterungsverhältnisse, PV-Boom…) kam es aber zu Verbrauchsrückgängen, die sich vertriebsseitig negativ niedergeschlagen haben.
Inklusive Kultur der Zusammenarbeit für innovative Ideen
Das Strategieprojekt LOOP erfordert vielfältige Perspektiven und neue Blickweisen, um die definierten strategischen Ambitionen zu erreichen. Eine inklusive Kultur der Zusammenarbeit ist die Basis dafür und der Energie AG ein großes Anliegen. Um die Diversität und Chancengleichheit im Konzern zu fördern, wurden klare Ziele definiert. Dazu zählen die Erhöhung von Diversität, Chancengleichheit und Inklusion (DEI) in allen Dimensionen, die Erhöhung der weiblichen Bewerbungen in technischen Bereichen, die Steigerung des Frauenanteils, insbesondere in Führungspositionen und technischen Bereichen, und die Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für DEI.
Unter anderem konnte der Anteil weiblicher Top-Führungskräfte im Konzern in Österreich innerhalb eines Jahres um das Siebenfache gesteigert werden. Bis auf eine Ausnahme kommen alle aus der Energie AG. Damit hat die Energie AG bereits ein klares Zeichen für Genderdiversität in Führungspositionen gesetzt. „Wir glauben fest daran, dass Vielfalt in allen Unternehmensbereichen und auf allen Ebenen der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft ist“, betont CEO Leonhard Schitter.
Der Personalstand im Konzern ist auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder leicht gestiegen und lag bei 4.766 Mitarbeiter:innen (FTE im Jahresdurchschnitt), die in Österreich und weiteren Ländern für die Energie AG tätig waren (Vorjahr: 4.651 Mitarbeiter:innen).
Im September 2024 konnte die Energie AG 39 neue Lehrlinge, davon 37 in der Lehrwerkstätte in Gmunden, begrüßen – das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Mit ihnen soll der steigende Personalbedarf auch in Zukunft gedeckt werden können. Derzeit befinden sich 101 Lehrlinge in Ausbildung, davon sieben Mädchen.
Hohe Stromerzeugungsmengen aus Wasserkraft und Photovoltaik-Boom
Im Geschäftsjahr 2023/24 war eine überdurchschnittliche Wasserführung der Flüsse zu verzeichnen. Diese lag um 8,2 % über dem langjährigen Mittel und sogar 12,4 % über dem Vorjahreswert.
Dies wirkte direkt auf die eigenen Wasserkraftwerke und auf die Bezugsrechte aus. Außerdem konnte der Bereich Erzeugung von den höheren Vermarktungspreisen profitieren.
Auch die Stromproduktion aus Biomasse, biogenen Abfällen, Photovoltaik und Wind stieg im Segment Energie um 10,1 %. Insgesamt lag die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen mit 2.793 GWh um 12,3 % über dem Vorjahreswert.
Herausforderndes Jahr für die Stromnetze
Als Impulsgeberin einer nachhaltigen Energiezukunft hat die Netz Oberösterreich GmbH, der Strom- und Gasnetzbetreiber der Energie AG, im abgelaufenen Geschäftsjahr auch verstärkt an innovativen Lösungen zur Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen im Bereich Netz gearbeitet. Intern, aber vor allem auch zusammen mit anderen Netzbetreibern wurden Projekte vorangetrieben, bei denen zu Forschungszwecken auch Partner:innen aus Wirtschaft und Wissenschaft eingebunden waren.
Durch Wetterereignisse gestaltete sich das Jahr für die sichere und zuverlässige Versorgung herausfordernd: Das 110 kV-Hochspannungsfreileitungsnetz erwies sich hier erneut als zuverlässiges und stabiles Rückgrat der oberösterreichischen Stromversorgung.
Bei den großen Leitungsprojekten in unserem Bundesland wurden im Geschäftsjahr 2023/24 wesentliche Meilensteine erreicht:
- Projekt Zentralraum Oberösterreich:
Nach Abweisung von Einsprüchen durch den OGH liegen seit Jahresmitte alle rechtskräftigen Bescheide vor. Der Baustart erfolgte im August 2024.
- Projekt Stromversorgung Mühlviertel
(Teilstück Rohrbach – Bad Leonfelden): Hier wurde das UVP-Vorverfahren abgeschlossen, die UVP-Einreichung erfolgte im Mai 2024. Die öffentliche UVP-Verhandlung ist für Jänner 2025 terminisiert.
Große Herausforderungen brachte der boomende PV-Ausbau für die Stromnetze mit sich, bei dem vermehrt auch Anträge auf große Freiflächenanlagen gestellt wurden: Hier sind zusätzliche Netzbaumaßnahmen im Mittel- und Niederspannungsbereich notwendig. Die installierte Leistung aus Photovoltaik betrug mit Ende September rund 1.300 MW (Vorjahr: 1.014 MW) bei rund 72.800 angeschlossenen Anlagen (Vorjahr: 61.700).
Voller Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren
Im Oktober 2023 erfolgte mit dem Spatenstich der Baustart für das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee. Ebensee ist mit einem gesamten Investitionsvolumen von rund EUR 450,0 Mio. nicht nur die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Energie AG, es wird auch einen entscheidenden Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und zum Ausgleich von Schwankungen zwischen Stromnachfrage und Stromproduktion aus volatilen erneuerbaren Energiequellen leisten. Die Bauarbeiten verliefen im Geschäftsjahr gut: Im Februar 2024 wurde der Tunnelanschlag gefeiert. Bereits im Juli darauf konnte der 460 Meter lange Zufahrtsstollen fertiggestellt und die Kaverne erreicht werden. Ebenso nach Plan verlief der Dammbau am Oberwasserspeicher und die Arbeit am Druckstollen, der das Wasser vom Oberwasserspeicher im Rumitzgraben zur Kaverne leitet.
Ein weiterer Schwerpunkt im Geschäftsjahr lag auf dem Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft in Oberösterreich. Im Gebiet Kobernaußerwald sollen bis 2030 bis zu 19 Windräder pro Jahr 250 GWh Strom erzeugen und somit den Strombedarf von etwa 10 % der oberösterreichischen Haushalte decken. Nach dem grünen Licht durch die Gemeinden im Windpark-Gebiet werden nun alle Standorte im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung geprüft.
Für die größte Agri-PV-Anlage auf Grün- und Ackerland in Oberösterreich fand kurz vor Ende des Geschäftsjahres der Baubeginn statt. Sie wird im Frühling 2025 in Betrieb genommen. 7.514 PV-Module werden hier verbaut, die Gesamtleistung wird bei 4,58 MWp liegen.
Ein weiterer Meilenstein im Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung war die Beteiligung an der Windkraft- und PV-Errichtungsgesellschaft AAE Gamit in Slowenien (Beteiligung Energie AG Erzeugung GmbH: 29,4 %). Das Ziel dieser Gesellschaft ist die Entwicklung mehrerer Wind- und PV-Projekte in Slowenien mit einer Gesamtspitzenleistung von mehr als 180 MW innerhalb der nächsten fünf Jahre. Bei Realisierung ist ein Stromertrag von rund 360 Gigawattstunden pro Jahr zu erwarten. Das entspricht dem Jahresstrombedarf von mehr als 100.000 Haushalten. Das Projekt in Slowenien ist damit ein wesentlicher Baustein zur Erreichung des erneuerbaren Ausbauziels in der Energie AG.
„Die Energie AG gestaltet die klimaneutrale Zukunft aktiv als verlässliche Partnerin für Industrie, Unternehmen und Haushalte. Mit dem Ausbau der Produktion, der Netze und der Speicher treiben wir die Energiewende voran und forcieren schrittweise die Dekarbonisierung unserer Bestandsanlagen. Dabei setzen wir auf Innovation und Kooperationen, um eine nachhaltige Energieversorgung zu sichern. Als Dekarbonisierungspartner schaffen wir Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden, die weit über unsere Region hinauswirken und gestalten die Energiezukunft für kommende Generationen“, so Energie AG-CTO Alexander Kirchner.
Zukunftstechnologie Grüner Wasserstoff
Das Vorantreiben der Zukunftstechnologie Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Bestandteil der LOOP-Strategie der Energie AG. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lagen die Schwerpunkte auf der Weiterentwicklung der Wasserstoffinfrastruktur und auf innovativen Wasserstoffprojekten. Unter anderem beschäftigt sich die Netzgesellschaft der Energie AG proaktiv mit dem zukünftigen Ausbau bzw. der Umwidmung von Teilen des bestehenden Hochdruckgasnetzes auf Wasserstoff. Strategische Partnerschaften werden ebenso dazu beitragen, dass sich die Energie AG am Wasserstoffmarkt aktiv positionieren kann.
Ein besonders wegweisendes Projekt in diesem Zusammenhang ist Underground Sun Storage, eine Kooperation der Energie AG mit der RAG Austria AG. Dabei wird die Produktion und Speicherung von Grünem Wasserstoff erprobt. Solche Pilotprojekte und Testfelder ermöglichen nicht nur die praktische Umsetzung innovativer Technologien, sondern liefern auch wichtige Erkenntnisse für deren breite Anwendung.
Konzernergebnis als wichtige Basis für nachhaltige Investitionen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 3.159,7 Mio. und ein operatives Ergebnis in der Höhe von EUR 398,2 Mio. erwirtschaftet. Der Rückgang der Umsatzerlöse ist vor allem durch das niedrigere Niveau der Großhandelspreise bei Strom und Gas als im Vergleichszeitraum des Vorjahres begründet. Dies führte zu geringeren Erlösen bei der Bewirtschaftung der Gasspeicher. Außerdem wurde weniger Strom und Gas als im Vorjahr verkauft bzw. wurde auch weniger Strom und Gas durch das jeweilige Netz transportiert.
Positive Auswirkungen auf das operative Ergebnis hatten im Segment Energie die höheren Erzeugungsmengen aus eigenen Wasserkraftwerken und Bezugsrechten. Sowohl die Wasserführung als auch die Vermarktungspreise im Erzeugungsbereich waren höher als im Jahr davor.
Auch im Segment Entsorgung wirkten sich höhere Stromerlöse und höhere Preise bei den Wertstoffen (Altpapier, Karton, Altmetalle) positiv auf das Ergebnis aus. Im Segment Holding & Services waren vor allem höhere Ergebnisbeiträge aus at equity-bewertete Gesellschaften für das bessere Ergebnis verantwortlich.
Kreditwürdigkeit wurde abermals bestätigt
Im März 2024 wurde die sehr gute Kreditwürdigkeit der Energie AG von der Ratingagentur S&P Global Rating erneut mit dem Rating A (mit stabilem Ausblick) bestätigt. Diese Auszeichnung würdigt die kontinuierlichen Bestrebungen der Energie AG, die operative und finanzwirtschaftliche Leistungsfähigkeit auf Basis nachhaltiger Standards weiter auszubauen.
Die Energie AG verfügt mittlerweile seit einem Vierteljahrhundert über ein Investment-Grade-Rating und nimmt weiterhin eine absolute Spitzenposition unter den europäischen Energieversorgern ein. Da die Finanzierung der Energiewende für die gesamte Branche und darüber hinaus große ökonomische Herausforderungen mit sich bringen wird, sind solide wirtschaftliche Ergebnisse und eine stabile Finanzstruktur grundlegende Voraussetzungen für diese Transformation. Ohne diese wäre eine nachhaltige Zukunft nicht möglich.
Bedeutung von Nachhaltigkeit steigt
Entsprechend der Richtlinie 2014/95/EU der Europäischen Union (EU) zur Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen (NFI-Richtlinie) und ihrer Umsetzung gemäß des österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungs-gesetzes (NaDiVeG 2017) veröffentlicht der Energie AG-Konzern seit dem Geschäftsjahr 2017/18 die geforderten Informationen in einem eigenständigen Bericht über nichtfinanzielle Informationen (NFI-Bericht).
Die EU-Taxonomie ist ein einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem für nachhaltige, ökonomische Wirtschaftsaktivitäten. Der Energie AG-Konzern evaluiert jährlich, welche Aktivitäten als taxonomiefähig und -konform einzustufen sind. Denn nicht nur die finanzwirtschaftliche Stabilität ist ein Erfolgsfaktor für die Zukunft – immer stärker rückt auch der Nachhaltigkeitsgrad von Projekten und Unternehmen in den Fokus von Kapitalgebern. Die Investitionsprogramme der Energie AG sind geradezu prädestiniert, in diesem Zusammenhang Anerkennung und auch finanzielle Unterstützung zu erhalten.
Die europäische Taxonomie-Verordnung legt Anforderungen an die Reduktion von CO₂-Emissionen und die Förderung erneuerbarer Energien fest. Sie gibt nicht nur vor, welche wirtschaftlichen Aktivitäten einen signifikanten Beitrag zu einem der definierten Umweltziele leisten, sondern fordert Unternehmen auch dazu auf, ihre Investitionen und Geschäftsstrategien entsprechend auszurichten. „Die Energie AG Oberösterreich hat mit ihrer LOOP-Strategie vor zwei Jahren genau dies noch intensiver in Angriff genommen. Es ist strategisches Ziel der Energie AG, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und die Energieproduktion nachhaltiger zu gestalten“, sagt Energie AG-CFO Andreas Kolar.
Die Transformation der Energie AG hin zu einem nachhaltigen Energiesystem wurde mit dem bereits im März 2023 initiierten konzernweiten Strategieprojekt LOOP eingeleitet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Fokus auf der Ausarbeitung konkreter Maßnahmen und deren Implementierung. Strategische Entscheidungen in Investitionen waren darauf ausgerichtet, die Energiewende und die digitale Transformation aktiv zu gestalten und die Position der Energie AG in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld zu stärken. Wegen der steigenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsthemen für das unternehmerische Handeln werden ESG-Aspekte auch in der Risikosteuerung zunehmend integriert.
Ausblick
Die Rekordinvestitionen der Energie AG im Geschäftsjahr 2023/24 stehen in engem Zusammenhang mit der Forcierung der Dekarbonisierung und der Umsetzung der Konzernstrategie LOOP. Den größten Anteil an den EUR 318,3 Mio. hatte der Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee, das im abgelaufenen und auch im aktuellen Geschäftsjahr mit fast EUR 100,0 Mio. zu Buche schlägt. Nachhaltige Investitionen im vergangenen und im laufenden Jahr gibt es aber auch für zahlreiche andere Projekte, wie den Neubau des Kraftwerks Traunfall, den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Oberösterreich oder den Ausbau der Netzinfrastruktur (z.B. die 110 kV-Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich). Weiters plant der Konzern, im laufenden Geschäftsjahr mehr als eine halbe Milliarde Euro zu investieren.
Die Ausbauoffensive bei Wind und PV steht im aktuellen Geschäftsjahr ebenfalls wieder im Zentrum. Beim Bau des Pumpspeicherkraftwerks Ebensee stehen die Errichtung des Wasserschlosses und der Druckschacht zur Kaverne am Plan. Ein Hauptaugenmerk liegt aber auch auf der Integration volatiler, dezentraler Stromerzeugungsanlagen und flexibler Verbrauchsanlagen, auf Batteriespeichertechnologie und auf innovativen Wasserstoffprojekten.
Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd: Das Preisniveau wird aus aktueller Sicht deutlich über dem Niveau der Zeit vor den Verwerfungen auf den internationalen Energiemärkten bleiben. Trotz einer geopolitisch angespannten Situation und energiewirtschaftlicher und -politischer Herausforderungen bleibt für die Energie AG die zuverlässige Versorgung ihrer Kund:innen und die finanzielle Stabilität des Konzerns im Fokus.
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