Meldung vom 18.12.2025

Energie AG: Rekordinvestitionen trotz rückläufigem Ergebnis

Energie AG: Rekordinvestitionen trotz rückläufigem Ergebnis © Energie AG honorarfreie Verwendung/Mathias Lauringer

v.l.n.r.: CTO Alexander Kirchner, CEO Leonhard Schitter, CFO Andreas Kolar

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Kennzahlen Geschäftsjahr 2024/25: 

  • Bilanzsumme: EUR 3.781,6 Mio. (-3,5 Prozent)
  • Konzernumsatz: EUR 2.842,0 Mio. (-10,1 Prozent)
  • Investitionen: EUR 415,1 Mio. (+30,4 Prozent)
  • EBIT: EUR 298,0 Mio. (-25,2 Prozent)

Die Energie AG verzeichnet im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang beim Umsatz in der Höhe von 10,1 Prozent und beim Ergebnis einen Rückgang von einem Viertel (-25,2 Prozent). Dennoch steigt die Höhe der getätigten Investitionen auf EUR 415,1 Mio. Sie liegen damit um etwa ein Drittel (+30,4 Prozent) über dem Vorjahresniveau. Die Hälfte davon wurde für den Ausbau der Netze verwendet. Weiters wird die Preisgarantie bis Ende Dezember 2026 verlängert.

Ein Kernpunkt im abgelaufenen Geschäftsjahr war das Vorantreiben der LOOP-Strategie der Energie AG: Investitionen in Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft sowie neue Technologien wie grüner Wasserstoff und Batteriespeicher leisten hier wesentliche Beiträge, aber auch die erfolgreiche Lehrlingsausbildung der Energie AG und das konzerneigene DEI-Programm (Diversity, Equity & Inclusion).

Die Energie AG verfolgt die Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem. Zentrale Ziele sind Dekarbonisierung, Steigerung der erneuerbaren Energieerzeugung und die Unterstützung nationaler und europäischer Klimaziele. Bis 2035 soll die erneuerbare Stromerzeugung um mehr als eine Terawattstunde gesteigert werden. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2024/25 betrug der Anteil der erneuerbaren Energieerzeugung etwa 2,9 Terawattstunden. Die zunehmende Dezentralisierung der Energieerzeugung bedingt mehr Investitionen im Bereich der Netzinfrastruktur und bei den Speicheranlagen. Die schrittweise Dekarbonisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ist eine strategische Priorität.

„Unsere Strategie LOOP bleibt der Kompass unserer Transformation. Sie verbindet wirtschaftliche Stärke mit Klimaschutz und gesellschaftlicher Verantwortung. 2024/25 haben wir Tempo aufgenommen: Wir investieren gezielt in erneuerbare Erzeugung, Netze und Kreislaufwirtschaft und schaffen damit ein stabiles Fundament für die Energiezukunft. Unser Anspruch ist klar: Verlässlich handeln, nachhaltig wachsen und die Energiewende mit Überzeugung gestalten“, sagt Energie AG-CEO Leonhard Schitter.

Start für neuen Lehrlingscampus
Die Lehrausbildung der Energie AG hat eine 82-jährige Tradition und leistet einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von qualifizierten Fachkräften und zur langfristigen Bindung von Mitarbeiter:innen an das Unternehmen. Sie stellt einen Wettbewerbsvorteil dar und einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren Energieversorgung. Im vergangenen Geschäftsjahr starteten 36 zukünftige Spitzenfachkräfte ihre Ausbildung in der Energie AG-Lehrwerkstätte in Gmunden und werden nach ihrer Ausbildung als Energietechniker:innen, Maschinenbautechniker:innen und IT-Systemtechniker:innen einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der LOOP-Ziele leisten.

Für noch bessere Rahmenbedingungen errichtet die Energie AG nun einen neuen, zukunftsorientierten Lehrlingscampus, die Lehrlings-PowerBase, am Standort Gmunden, erweitert das Lehrlingswohnheim und nimmt eine Generalsanierung der bestehenden Lehrwerkstatt in Gmunden vor. Anfang September 2025 wurden die Ausweichstandorte an die Lehrlinge übergeben, im Oktober erfolgte der offizielle Spatenstich für die Arbeiten.

Günstiger Strom und ausgezeichnete Kampagne
Im April 2025 hat die Energie AG die Preise für ihre Privatkund:innen erneut deutlich gesenkt: Der neue Tarif Ökostrom Loyal ermöglicht Einsparungen von bis zu 50 Prozent gegenüber dem früheren Tarif und hat eine Preisgarantie bis Ende März 2026. Diese Preisgarantie wird nun bis Ende Dezember 2026 verlängert.

Die Einführung dieses neuen Tarifs wurde durch eine äußerst wirksame Werbekampagne begleitet, die der Energie AG 120 Prozent mehr Neukund:innen bei Ökostrom Loyal, eine deutlich gesteigerte positive Wahrnehmung und höhere Sympathiewerte brachte. Für diese Kampagne wurde der Energie AG nach Ende des Geschäftsjahres der renommierte EFFIE-Award 2025 in Bronze (Kategorie „Services“) verliehen.

Als erster Energieversorger im deutschsprachigen Raum brachte die Energie AG im September 2025 mit „Feel Good Energie“ einen Stromtarif exklusiv für die Gen Z auf den Markt. Damit positioniert sich die Energie AG erneut als tonangebende Marke. „Feel Good Energie“ kann österreichweit von allen im Alter zwischen 18 und 28 Jahren genutzt werden.

Fokus auf Diversity, Equity & Inclusion (DEI)
Für die Erreichung der strategischen Ziele von LOOP fördert die Energie AG vielfältige Perspektiven und neue Blickweisen. Der Prozess DEI fördert die Vielfalt und die Chancengleichheit im Energie AG-Konzern und schafft eine Kultur der Zusammenarbeit, die wertschätzend und unterstützend allen Mitarbeiter:innen gegenüber ist und die Entstehung von innovativen Ideen fördert.

Eva Schinkinger ab Jänner neu im Vorstand
Mit 1. Jänner 2026 kommt es zu einem Wechsel in der Unternehmensleitung der Energie AG. CFO Andreas Kolar geht mit Jahresende in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin im Vorstand ist Eva Schinkinger, die bereits im März 2025 vom Aufsichtsrat der Energie AG für diese Funktion bestellt wurde.

Der Personalstand im Konzern ist im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht gestiegen und liegt bei 4.900 Mitarbeiter:innen (FTE im Jahresdurchschnitt), die in Österreich und weiteren Ländern für die Energie AG tätig sind (Vorjahr: 4.766 Mitarbeiter:innen).

Rekordinvestitionen trotz rückläufigem Ergebnis
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in der Höhe von EUR 2.842,0 Mio. und ein operatives Ergebnis in der Höhe von EUR 298,0 Mio. erwirtschaftet. Dem gegenüber stehen Investitionen in Rekordhöhe von EUR 415,1 Mio., was ein Plus von EUR 96,8 Mio. oder 30,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Der Rückgang der Umsatzerlöse ist vor allem durch das niedrigere Niveau der Großhandelspreise bei Strom und Gas im Vergleichszeitraum des Vorjahres begründet. Dies führte zu geringeren Erlösen bei der Bewirtschaftung des Strom- und Gasportfolios. Dazu kommen geringere Stromabsatzmengen und niedrigere Verkaufspreise im Vertrieb.

Das operative Ergebnis im Segment Energie war im Geschäftsjahr 2024/25 mit EUR 211,5 Mio. um EUR 107,1 Mio. geringer als im Jahr davor. Hier minderte auch die vorgeschriebene Abschöpfung von Erlösen über den Energiekrisenbeitrag-Strom das Ergebnis. Im Segment Netz konnte mit EUR 54,7 Mio. ein besseres EBIT als im Vorjahr verzeichnet werden.

Top-Rating wurde erneut bestätigt
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich die Energie AG dem Ratingprozess der internationalen Ratingagentur S&P Global Ratings unterzogen. Nach der Analyse der finanziellen Lage bestätigte S&P das ausgezeichnete Kredit-Rating der Energie AG abermals mit dem Rating A (mit stabilem Ausblick). Diese Bewertung sichert dem Unternehmen weiterhin eine hohe Flexibilität und einen ausgezeichneten Zugang zu Finanzierungsquellen mit attraktiven Konditionen.

Die Investitionsstrategie der Energie AG folgt einem klaren Ziel, nämlich dem nachhaltigen Ausbau der Energieinfrastruktur und der konsequenten Transformation in Richtung Klimaneutralität.

Finanzielle Stabilität ist die Grundlage für eine nachhaltige Transformation
Finanzielle Stabilität und eine solide Bonität sind für die Transformation des Energie AG-Konzerns in Richtung Nachhaltigkeit essenzielle Voraussetzungen.

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 hat die Europäische Investitionsbank der Energie AG einen Kreditrahmen in der Höhe von bis zu EUR 400 Mio. für die Finanzierung des Ausbaus der Wasserkraft in Oberösterreich zugesagt.

Per 30. September 2025 waren insgesamt EUR 401,6 Mio. an externen Finanzverbindlichkeiten aushaftend. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine erfreuliche Reduktion der Verschuldung in Höhe von EUR 209,0 Mio. Der Rückgang ist hauptsächlich auf die Tilgung einer EUR 300,0 Mio. Anleihe im März 2025 zurückzuführen.

Der Anteil der langfristigen Finanzierungen beträgt aktuell rund 98 Prozent – mit einem sehr komfortablen und langfristigen Tilgungsprofil. Die nächsten großen Tilgungen bzw. Rückführungen liegen erst in den Jahren 2028 bzw. 2030.

Im März 2025 wurde ein „Green Financing Framework“ veröffentlicht, das die Basis für die zukünftige Aufnahme von grünen Finanzierungen darstellt. Das Framework beschreibt die Nachhaltigkeitsstrategie der Energie AG und die geplanten grünen Investitionen zur Durchsetzung dieser Transformation. Qualität und Glaubwürdigkeit des „Green Financing Framework“ wurden durch einen internationalen Gutachter bestätigt.

Investitionen in die Netz- und Erzeugungsbereiche werden über eine Kombination aus operativ erwirtschafteten Mitteln, gezielten Kapitalmarktfinanzierungen und Förderprogrammen von Bund und EU unterstützt. Dabei achtet die Energie AG auf eine enge Verzahnung zwischen Finanz- und Nachhaltigkeitsstrategie.

Digitale Transformation als zentraler Hebel
Die digitale Transformation in der Energie AG ist nicht als isoliertes IT-Projekt zu verstehen. Sie ist ein zentraler Hebel zur Umsetzung der strategischen und wirtschaftlichen Zielsetzungen.

„Digitalisierung schafft die Basis, um Prozesse effizienter, kundenorientierter und nachhaltiger zu gestalten und damit unmittelbar Wert für den Konzern zu generieren. Durch die enge Verknüpfung von Digitalisierungsinitiativen mit den strategischen Handlungsfeldern, wie Netz- und Erzeugungsausbau, Kundenzentrierung und Nachhaltigkeit, stellen wir sicher, dass technologische Innovationen gezielt auf die Unternehmensstrategie einzahlen“, betont CFO Andreas Kolar.

Aus finanzieller Sicht muss die Digitalisierung einen klaren Mehrwert schaffen: durch Produktivitätsgewinne, Kostentransparenz, eine höhere Kund:innenzufriedenheit oder durch die Optimierung von Investitionsentscheidungen. Daher sind alle Digitalisierungsinitiativen eng mit den Budget- und Controllingprozessen verknüpft. Technologische Innovationen stehen so in Einklang mit den wirtschaftlichen Zielsetzungen des Energie AG-Konzerns.

Weniger Energie aus Wasserkraft
Die Stromaufbringung (inklusive Strombezug) lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 9.348 GWh und damit um 8,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Wasserführung war deutlich geringer als im Jahr davor: Daher wurde weniger Energie aus Wasserkraft erzeugt und auch die Mengen aus den Bezugsrechten aus Wasserkraft gingen zurück.

Energiewende fordert die Stromnetze
Die veränderte Nutzung des Stromnetzes, die sich aus der Energiewende ergibt, wirkt an vielen unterschiedlichen Stellen der Netze. Dies ist ein Hauptgrund, dass fast die Hälfte der im letzten Geschäftsjahr getätigten Investitionen auf das Segment Netz entfiel. Neben dem Hauptaugenmerk Netzausbau wurden Schwerpunkte auf innovativen Lösungen, Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen gelegt.

An den großen Leitungsprojekten in Oberösterreich wurden wichtige Zwischenziele erreicht: Beim Projekt „Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ (Gemeinschaftsprojekt Austrian Power Grid AG, Netz Oberösterreich GmbH, Linz Netz GmbH) wurden bereits wesentliche Fortschritte in der Umsetzung gemacht. Das Projekt liegt im Plan und soll bis 2030 eine deutlich verstärkte und leistungsfähigere Stromversorgung des industriell geprägten Zentralraumes von Oberösterreich sicherstellen. Für ein weiteres zentrales Projekt, die „Stromversorgung Mühlviertel“ (Gemeinschaftsprojekt Netz Oberösterreich GmbH und Linz Netz GmbH), wurde die UVP-Verhandlung abgeschlossen. Aktuell wird der Bescheid ausgearbeitet.

Der rasante Ausbau von erneuerbaren Energien, im Speziellen von Photovoltaik-Anlagen, prägt seit einigen Jahren die Geschäftstätigkeit des Netzbetreibers und setzte sich im Geschäftsjahr 2024/25 weiter fort: Nachdem das Ende der Mehrwertsteuerbefreiung für den Kauf von PV-Anlagen Anfang 2025 angekündigt worden war, kam es abermals zu einem kurzfristig extremen Anstieg von Anfragen für einen Netzanschluss von rund 200 auf 600 pro Woche. Dieser Anstieg hat sich im Jahresverlauf wieder abgeschwächt und bei rund 260 Anlagen pro Woche eingependelt. Die installierte Leistung aus Photovoltaik betrug im Geschäftsjahr 2024/25 1.470 MW bei rund 83.500 angeschlossenen Anlagen. (Vorjahr: 1.300 MW bei rund 72.800 Anlagen)

Vermehrt werden jetzt auch Anträge für reine Batteriespeicheranlagen gestellt. Um die erforderlichen Netzkapazitäten und -anschlüsse vor allem für Großanlagen bereitstellen zu können, sind in der Regel zusätzliche Netzausbaumaßnahmen im Mittelspannungsnetz und bei den Umspannwerken erforderlich. Teilweise kann der Netzbetreiber aber den Leistungsvorstellungen der Projektwerber nicht nachkommen, weil auch aus dem Übertragungsnetz die erforderlichen Netzkapazitäten nicht mehr bereitgestellt werden können.

Bei ihrer LOOP-Strategie setzt die Energie AG auf die Förderung von neuen klimafreundlichen Technologien. Dazu beteiligt sich das Unternehmen unter anderem an Forschungsprojekten zur Erzeugung und zum Einsatz von grünem Wasserstoff, wobei hier der Aufbau des Wasserstoff-Startnetzes ein erster Schritt ist.

Konkret wurden im Geschäftsjahr Vorbereitungen zur dualen Widmung einer Hochdruckleitung vorgenommen, die es in Zukunft erlaubt, sowohl Gas als auch Wasserstoff in der Leitung zu transportieren. Die Genehmigung der Umwidmung wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Diese Umwidmung ist die Basis dafür, dass künftig bestehende Gasnetzinfrastruktur im Sinne der Nachhaltigkeit weitergenutzt werden kann. Damit wird die Basis für die Substitution von Erdgas geschaffen. Wasserstoff nimmt sowohl als Erdgasersatz als auch als Speichermedium für Energie eine zentrale Rolle bei der Realisierung der Energiewende ein.

Weiterhin Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren
Die Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks in Ebensee leistet einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Energiezukunft. Im Geschäftsjahr 2024/25 wurde der Energieableitungsstollen fertiggestellt. Außerdem wurde der Durchschlag beim Unterwasser-Triebwasserweg vorgenommen. Das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee wird als Ausgleich zu volatil produzierenden PV- und Windkraftanlagen für Flexibilität und Netzstabilität sorgen.

Ein weiterer Meilenstein im abgelaufenen Geschäftsjahr war der Baubeschluss und anschließende Baustart für das neue Laufwasserkraftwerk Traunfall. Das Investitionsvolumen liegt bei diesem Kraftwerk bei EUR 191,5 Mio. Traunfall wird nach der Fertigstellung grüne Energie für 35.000 Haushalte liefern und die bestehenden Anlagen Gschröff, Siebenbrunn und Traunfall ersetzen. Die Jahresstromproduktion erhöht sich durch den Neubau um 54 GWh auf 125 GWh, der Probebetrieb soll im Jahr 2028 erfolgen.

Die Erweiterung des Windparks Kobernaußerwald wurde im Dezember 2024 für die Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Ob die Projekterweiterung Einfluss auf das Tieffluggebiet des Österreichischen Bundesheeres hat, werden weitere Prüfungen rund um die UVP zeigen.

Deutlich gesteigert wurde im Geschäftsjahr 2024/25 die Stromproduktion aus Photovoltaik-Anlagen: Die Energie AG betreibt PV-Anlagen in Österreich und Italien mit einer Leistung von rund 37 MWp, die insgesamt 32 GWh Strom produzierten. (Vorjahr: 24 MWp und 22 GWh Strom) Diese Menge umfasst auch Strom aus Contracting-Anlagen von Kundinnen und Kunden.

Ein wichtiger Schwerpunkt bei den Energie AG-eigenen Projekten lag auf Agri-PV-Anlagen. In Pischelsdorf am Engelbach wurde eine der größten Agri-PV-Anlagen Oberösterreichs mit 7.514 Modulen in Betrieb genommen. Bei diesem Gemeinschaftsprojekt mit einem Partnerunternehmen wurden insgesamt 4,58 MWp Leistung installiert.

Ein weiteres Agri-PV-Projekt wurde in Mauthausen umgesetzt (Leistung: 2,1 MWp). Bereits in Errichtung ist eine Agri-PV-Anlage in Mining, für die im Juli 2025 der Spatenstich erfolgte und fast 5.000 Haushalte mit Strom aus der Sonne versorgen wird (Leistung: 13,1 MWp). Derzeit befinden sich PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 26 MWp in Bau, weitere Projekte sind in der Genehmigungsphase.

Insgesamt flossen im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 80 Prozent der gesamten Investitionen des Konzerns in den Ausbau von Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen, den Ausbau und die Erhaltung des Stromnetzes und andere nachhaltige Aktivitäten wie in den Auf- und Ausbau von Speichertechnologien (wie Batteriespeicher und Pumpspeicherkraftwerke), in nachhaltige Wärmeaktivitäten, die E-Mobilitätsinfrastruktur und in die Zukunftsbereiche Wasserstoff und grüne Gase.

Dekarbonisierung der Wärmeversorgung
Im Wärmebereich treibt die Energie AG die Dekarbonisierung mit dem Ausbau der Fernwärmenetze voran und legt so die Basis für eine klimaneutrale Energiezukunft.

Konkrete Projekte im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden in Steyr (Leistung 10 MW), Riedersbach (5 MW) und Freistadt (2,5 MW) umgesetzt:

Das neue Biomasseheizkraftwerk in Steyr/Ramingdorf, an dem die Energie AG über die Bioenergie Steyr GmbH 49 % besitzt, nutzt jährlich rund 300.000 Schüttraummeter Hackschnitzel aus der Region, was einer CO2-Einsparung von rund 50.000 Tonnen entspricht.

Mit dem neuen Biomasseheizwerk Riedersbach werden rund 850 Kundenanlagen mit erneuerbarer Wärme versorgt. Zudem setzt die Energie AG zukünftig auf Biomethan aus nachwachsenden Rohstoffen zur Spitzenlastabdeckung und schafft somit die vollständige Dekarbonisierung des Versorgungsgebiets.

Kurz nach Ende des Geschäftsjahres wurde in Freistadt die Erweiterung des Biomasseheizwerks in Betrieb genommen. Hier können nun mehr als doppelt so viele Kundenanlagen mit regional erzeugter und erneuerbarer Wärme aus heimischer Biomasse versorgt werden. 

CTO Alexander Kirchner: „Die Energiewende gelingt nur, wenn wir nachhaltige Energieversorgung und verantwortungsvolle Ressourcennutzung gemeinsam denken. Wir investieren in erneuerbare Erzeugung, Netzinfrastruktur und Speicher sowie Wärmelösungen und Kreislaufwirtschaft. Damit schaffen wir ein System, das Versorgungssicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit vereint. Unser Ziel ist es, die Transformation aktiv zu gestalten und Lösungen zu entwickeln, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugen – für unsere Kundinnen und Kunden, die Region und kommende Generationen.“

Ausblick

Im Geschäftsjahr 2025/26 liegt ein wichtiger Schwerpunkt wieder auf dem Bau der beiden Kraftwerke, dem Pumpspeicherkraftwerk Ebensee und dem Wasserkraftwerk Traunfall. Auch der Ausbau der Wind- und Photovoltaikprojekte geht weiter. Daneben liegt ein Schwerpunkt auf innovativen Wasserstoffprojekten. Das Eingehen strategischer Partnerschaften soll der Energie AG eine aktive Positionierung im Wasserstoffmarkt verschaffen.

Auf Seite der Kund:innen wird es durch das neue ElWG zu gravierenden Marktänderungen kommen. Der Strommarkt soll damit modernisiert und die Integration erneuerbarer Energien und innovativer Energietechnologien gefördert werden.

Der Bereich Netz richtet seinen Blick im Geschäftsjahr 2025/26 auf Investitionen in den Netzausbau, auf die Digitalisierung und auf flexible Tarife, um den steigenden Anteil erneuerbarer Energien und neue Verbrauchsmuster in Einklang zu bringen.

Das Netz steht wegen des Anschlusses dezentraler Erzeugungsanlagen, Batteriespeicher, der Dekarbonisierung der Industrie und des Booms bei der Elektromobilität mit den dafür notwendigen Ladepunkten vor großen Herausforderungen. Daher werden die Investitionen auch in den nächsten Jahren auf einem hohen Niveau bleiben.

In Anbetracht der prognostizierten konjunkturellen Entwicklung, der geopolitischen Spannungen und marktwirtschaftlicher Unsicherheiten erwartet die Energie AG für das Geschäftsjahr 2025/26 ein solides Ergebnis unter dem Niveau der Vorjahre. Die Investitionen werden auch im laufenden Geschäftsjahr steigen und sind mit EUR 566,0 Mio. eingeplant, das entspricht einer Steigerung von 36,4 Prozent im Vergleich zum abgelaufenen Geschäftsjahr. 

Zum Geschäftsbericht 2024/25

Konzernbeschreibung
Konzernbeschreibung
Die Energie AG Oberösterreich ist Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Als Infrastrukturkonzern versorgt sie mehr als 450.000 Kund:innen über das 33.000 Kilometer lange Hoch- und Niederspannungsnetz mit Strom, über das 5.600 Kilometer lange unterirdische Leitungsnetz mit Erdgas und über das über 5.800 km lange Glasfaser-Netz mit lichtschnellen Daten. Die Energie AG erzeugt einen Teil des Stroms in ihren eigenen 168 Kraftwerken (43 Wasserkraftwerke, 11 thermischen Kraftwerke und Verwertungsanlagen, 100 Photovoltaikanlagen und dezentralen Photovoltaik-Bürgerkraftwerke, 14 Windkraftanlagen) nach höchsten ökologischen Standards. Zudem werden mehr als 1 Million Einwohner:innen in Oberösterreich und Tschechien mit bestem Trinkwasser versorgt. Die Energie AG Oberösterreich ist auch im Bereich der Telekommunikation ein verlässlicher Partner und betreibt einen wesentlichen Teil der Telekommunikationsstruktur in Oberösterreich. Für Gemeinden, Gewerbe- und Industriekund:innen werden österreichweit hochqualitative und nachhaltige Entsorgungs- und Wasserdienstleistungen angeboten.
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