Meldung vom 23.06.2021

Höhenrausch Außenstelle Energie AG: LIGHT SOURCES & SCATTERINGS von 24.06. - 10.09.21

Die erfolgreiche Kooperation zwischen der Energie AG und dem OÖ Kulturquartier/OÖ Landes-Kultur GmbH wird auch heuer weitergeführt.

Lichtquellen und Abstrahlungen sind diesmal die thematische Klammer für die Außenstelle des HÖHENRAUSCH – Wie im Paradies.

Die Konzernzentrale der Energie AG wird von drei oberösterreichischen Künstler:innen als Ausstellungsort bespielt: Während sich Raphaela Riepls Lichtkörper zeichenhaft durch das Foyer des Power Towers ziehen, fängt Anton Kehrer die abgestrahlte Energie des Lichts fotografisch ein. Der Audio-Künstler Wolfgang Doringer verwandelt das Dach und das Stiegenhaus in ein Vogelparadies und nutzt Sonnenlicht als Energiequelle.


ANTON KEHRER

LIGHTFLOW_MONOCHROMES, 2018
LIGHTFLOW_SHINE, 2014-2021
COLOURED FOILS_MIXED, 2021

Die künstlerische Praxis von Anton Kehrer bewegt sich im Grenzbereich zwischen Fotografie, Grafik, Malerei, Lichtkunst und Skulptur, wobei es dabei nicht um eine Affirmation dieser unterschiedlichen Medien geht, sondern vielmehr um eine Auflösung und Transformation dieser Genregrenzen. Diese Auseinandersetzung wird mithilfe unterschiedlicher Techniken umgesetzt, vorranging jedoch mit fotografischen Mitteln in dem seit 1995 fortlaufenden Fotozyklus Lightflow.
Dafür werden diverse Lichtquellen fotografisch abgebildet: einerseits im öffentlichen Raum, wie Tankstellendächer, Neonreklamen, ... andererseits Lichtinstallationen anderer Künstler wie etwa Dan Flavin, Keith Sonnier oder James Turrell. Im Zuge dessen hat Anton Kehrer bereits 2018 Neonarbeiten von Raphaela Riepl fotografiert, zwei Jahre bevor sich die beiden anlässlich dieses gemeinsamen Ausstellungsprojektes kennengelernt haben. Die entstandene 4-teilige Installation wird gemeinsam mit der Lichtarbeit von Riepl gezeigt.

Anton Kehrer wurde eingeladen für 10 Leuchtkästen künstlerische Lösungen zu erarbeiten und diese im Raum zu positionieren. Die darin gezeigten Arbeiten aus dem Zyklus Lightflow Coloured Glass / Connected entstehen im Atelier, wobei Glasmusterplatten auf einem Leuchttisch aufgelegt, überlagert und anschließend fotografisch abgelichtet werden. Dieser Prozess der additiven Farbmischung ist vergleichbar mit dem Anmischen der Farben eines Malers auf einer Palette und verdeutlicht den malerischen Ansatz in Kehrers Fotoarbeiten.

Der subtile Eingriff an den Glaswänden zum Innenhof nimmt Bezug auf die geometrische Architektur des Gebäudes und die gelben Farbelemente auf der Fassade.
Genauso wie bei den Fotoarbeiten kommt auch hier das Prinzip der additiven Farbmischung zur Anwendung. Die mit Folien belegten Glasflächen werfen aufgrund des Lichteinfalls farbige Schatten auf den Fußboden. Kehrer vermeidet in seinen konzeptionellen und formal reduzierten Arbeiten bewusst vordergründige, narrative Inhalte, sondern thematisiert viel mehr medienreflexiv die Grundlagen der menschlichen, visuellen Wahrnehmung an sich: Licht, Farbe und Raum, und wie diese Phänomene im Auge des Betrachters zu entstehen beginnen. Letztlich veranschaulichen seine Fotoarbeiten durch ihre Auseinandersetzung mit den Parametern Farbe, Fläche und Licht sowohl die Grundlagen der Malerei – obwohl noch nie Pinsel, Farbe und Leinwand verwendet wurden – als auch den Ursprung der Fotografie selbst: das sichtbare Resultat wenn Licht auf lichtempfindliches Material trifft.

Anton Kehrer, * 1968 in Linz/AT, lebt und arbeitet in Linz; studierte an der Kunstuniversität Linz Visuelle Mediengestaltung. Seit 1990 nahm er an diversen Ausstellungen im In- und Ausland teil. 2020 wurde er mit dem „Oberösterreichischen Landeskulturpreis für künstlerische Fotografie“ ausgezeichnet. antonkehrer.com


RAPHAELA RIEPL

CORAL STILL LIFE MOMENTS, 2021
SECRET MAGIC (1), 2017
SODA FLOAT, 2021

Raphaela Riepls Lichtinstallationen sind ortbezogen, sie interagieren mit der atmosphärischen Wirkung. Die Linien der Lichtkörper ziehen sich zeichnerisch durch den Raum. Das ausgestrahlte Licht verändert die wahrgenommene Wirkung der Umgebung. Neben hand-gefertigten Neonrohren kommen verschiedene Materialien wie Seide, Spiegelglas, Metall und Latex zum Einsatz.
In der Installation CORAL STILL LIFE MOMENTS, die Raphaela Riepl für den Power Tower der Energie AG konzipiert hat, nimmt sie Bezug auf die Transparenz des Foyers und die glänzenden Oberflächen, die das Licht reflektieren. Der Boden ähnelt einer Wasseroberfläche, lachsrosa und blaue Neonlichter spiegeln sich und erinnern an Unterwasserwelten, wie Korallenriffe. Die bedruckte Seide fällt fließend und formt sich organisch im Raum. Leichte Bewegungen werden durch den Luftzug im Eingangsbereich ausgelöst.

Der große Leuchtkasten SODA FLOAT wird von der Künstlerin dekonstruiert. Meist hinter-leuchtet dieser Werbetransparente des Konzerns. Raphaela Riepl arbeitet mit den Leuchtmitteln selbst und exponiert diese. Etliche neutralweiße Röhren wurden durch warmweiße und farbige ersetzt. In einem arrhythmischen Muster angeordnet bringen die pulsierenden Röhren den Raum dazwischen zum Klingen.

Raphaela Riepl, * 1985 in Linz/AT, lebt und arbeitet in Wien
studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien und der École nationale supérieure des beaux-arts Paris. Nach ihrem Diplom 2010 ging Riepl nach New York und erlernte den Umgang mit Neonlichtröhren in einer Neonwerkstatt.
2015 zurück in Wien, vertiefte sie ihre Untersuchungen an der Ausbreitung von Licht im Raum. Ausgehend von der Linie und mit einem zeichnerischen Verständnis orientieren sich Riepls Installationen an der Raumwirkung.
raphaelariepl.com

WOLFGANG DORNINGER

BÖRDS, 2021
JENSEITS DES WASSERS V.8 / BEYOND THE WATER V.8, 2021

Am Dach des Gebäudes entwickelten Wolfgang Dorninger, Ralf Schreiber, Uwe Schüler und 38 Lehrlinge der Lehrwerkstätte eine Art Vogelparadies, eine Sound Installation mit künstlichen Vogelgeräuschen, die in einem Workshop mit der Energie AG Lehrwerkstatt entstanden. Sogenannte Solarbörds, selbst gebastelte Vögel aus einfachen elektronischen Bauteilen, die auf das Sonnenlicht reagieren und das Dach des Powertower subtil bis nervig und manchmal auch paradiesisch zum Klingen bringen.

„Das Glück ist ein Vogerl“, behauptet ein Wienerlied, weil wir nie wissen wann und wo ein Vogel landet und wieder wegfliegt, als eine Art Verkörperung eines unauflösbaren chaotischen Rests in der Ordnung des Universums. Der Philosoph Slavoj Žižek sieht in „Die Vögel“ (A. Hitchcock) die Vögel auch als Verkörperung des Lacan’schen „Realen“: Eine von außen in die Wirklichkeit hereinbrechende, traumatische Erscheinung jenseits der Kausalität und des durch Denken und Sprache Begreifbaren.
(vgl. Žižek: Liebe Dein Symptom wie Dich selbst!, Berlin: Merve Verlag 1991, S. 57).

Niemand kann erklären, woher sie gekommen sind, die Vögel von Jenseits des Wassers. Sie haben das Stiegenhaus im Power Tower zu ihrem Paradies gemacht, sind gut getarnt, unsichtbar, aber gut hörbar. Sie klingen wie „richtige“ Vögel, lassen sich aber ornithologisch nicht zuordnen.
Jenseits des Wassers / Beyond The Water ist eine Klang-Installation mit künstlichen Vogel-geräuschen. Ab und wann tauchen die synthetischen Vogelkulturen von Jenseits des Wassers auf und schaffen mit ihren Gesängen ein sinnliches Environment, einen Denkraum in dem sich brennende Fragen zu Migration, Gentechnik oder Biotechnologie leicht verhandeln lassen. Die Versuche des Menschen mittels Technik Qualitätssprünge in der Natur zu evozieren, sind unter dem Gesichtspunkt zu diskutieren, dass „die Kultur wider die Natur sein kann” (Patrick Dandrey). Es entsteht bei Jenseits des Wassers / Beyond The Water ein metaphorischer Klangraum, in dem hybride und künstliche Vogelwesen die Entfernung des Menschen zwischen Natur- und Medienerleben thematisieren. Das Sound Design löst dabei das autonome Natur-empfinden ab und schafft eine neue Wirklichkeit durch das Hybride.


Der Klang steht im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit von Wolfgang Dorninger, ganz gleich, ob als Betreiber des Labels base, als Musiker und Komponist für DORN, Wipeout, Dorninger, Monochrome Bleu, etc., Er pendelt zwischen algorithmischer Klangerzeugungen und konkreten Klängen, seine Anordnungen reichen von konzertanten Raum-Klang-Installationen, multimedialen Performances und akustischen Präsentationen bis zu Theatermusik und Techno. * 1960 in Linz/AT, lebt und arbeitet in Linz dorninger.servus.at


LIGHT SOURCES & SCATTERINGS

24.06. – 10.09.21

ENERGIE AG OÖ
Böhmerwaldstraße 3
4020 Linz

ÖFFNUNGSZEITEN:
Mo-Fr (werktags) 9:00 – 19:00
Von außen ist die Ausstellung täglich von
9:00 – 22:00 Uhr zu sehen.

EINTRITT FREI

FÜHRUNGEN:
Vom künstlerisch bespielten Foyer geht es
für geführte BesucherInnen auf das 74 Meter hohe
Dach des Power Towers.
Die Führungen finden nur mit Anmeldung am
8.7. / 15.7. / 5.8. / 10.8. / 26.8. / 2.9. / 9.9. um 16 Uhr statt. (Änderungen vorbehalten)

ANMELDUNG unter 0732.7720-52501
www.höhenrausch.at oder www.energieag.at/kunst

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Maria Falkinger
OÖ Kulturquartier T: +43(0)732/7720-52540
E-Mail: maria.falkinger-hoertner@ooelkg.at

Weitere Fotos zum Download: http://www.ooekulturquartier.at/presse/


COVID Schutzmaßnahmen:
  • FFP2 Maske
  • Einhaltung der 3G Regeln
  • am Eingang aufgeführten COVID Regeln
Konzernbeschreibung
Konzernbeschreibung
Die Energie AG Oberösterreich ist Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Als Infrastrukturkonzern versorgt sie mehr als 450.000 Kund:innen über das 33.000 Kilometer lange Hoch- und Niederspannungsnetz mit Strom, über das 5.600 Kilometer lange unterirdische Leitungsnetz mit Erdgas und über das über 5.800 km lange Glasfaser-Netz mit lichtschnellen Daten. Die Energie AG erzeugt einen Teil des Stroms in ihren eigenen 168 Kraftwerken (43 Wasserkraftwerke, 11 thermischen Kraftwerke und Verwertungsanlagen, 100 Photovoltaikanlagen und dezentralen Photovoltaik-Bürgerkraftwerke, 14 Windkraftanlagen) nach höchsten ökologischen Standards. Zudem werden mehr als 1 Million Einwohner:innen in Oberösterreich und Tschechien mit bestem Trinkwasser versorgt. Die Energie AG Oberösterreich ist auch im Bereich der Telekommunikation ein verlässlicher Partner und betreibt einen wesentlichen Teil der Telekommunikationsstruktur in Oberösterreich. Für Gemeinden, Gewerbe- und Industriekund:innen werden österreichweit hochqualitative und nachhaltige Entsorgungs- und Wasserdienstleistungen angeboten.

Kontakt

Energie AG I Konzernkommunikation
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Tel. +43 (0)5 9000-3444