Meldung vom 08.03.2021
Die Energie AG errichtet auf den Dächern aller zehn Klinik-Standorte der Oberösterreichischen Gesundheitsholding Photovoltaik-Anlagen zur Erzeugung von Ökostrom. Die erzeugte Strommenge wird direkt vor Ort verbraucht und würde den Jahresbedarf von zum Beispiel dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf abdecken. Die Energie AG und die Gesundheitsholding Oberösterreich (OÖG) haben einen Contracting-Vertrag über die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen an allen zehn Klinik-Standorten abgeschlossen. Insgesamt können mit diesen Anlagen pro Jahr rund 2,5 GWh Strom aus Sonnenenergie gewonnen werden. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von beispielsweise dem Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum Standort Kirchdorf. Oder anders gesagt: Der in den PV-Anlagen auf den Klinikdächern erzeugte Strom würde den durchschnittlichen Strombedarf von rund 700 Haushalten abdecken. Er wird aber bei diesem Projekt zu 100 Prozent von den Kliniken selbst verbraucht. Durch das Projekt werden mehr als 300 Tonnen CO2 eingespart.Die Gesamtkosten der Errichtung von rund 2,3 Millionen Euro trägt die Energie AG. Die OÖG wiederum pachtet diese Anlagen über eine Laufzeit von 20 Jahren. Der erzeugte Strom wird direkt in das Stromnetz der jeweiligen Klinik eingespeist. Daraus entsteht eine Win-Win-Win Situation: Die Umwelt profitiert durch die CO2-Einsparung, die OÖG reduziert die Stromkosten und gleichzeitig werden die Energienetze entlastet, da 100 Prozent des erzeugten Ökostroms vor Ort verbraucht werden.
„Auch wenn die Corona-Krise die Thematik des Klimawandels vielfach in den Hintergrund gedrängt hat, müssen Nachhaltigkeit und Klimaschutz einen ganz zentralen Platz einnehmen. Fakt ist: Oberösterreich hat im Bereich erneuerbare Energien bereits eine Vorreiter-Position. Mit der Sonnenstrom-Offensive auf unseren Landesspitälern bauen wir diese Position wieder einen Schritt weiter aus“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. „Mit dem Solarprojekt schützen wir in Oberösterreich nicht nur das Klima, sondern setzen damit auch wichtige Impulse für unsere heimischen Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien.“
PV-Anlagen gehen noch im Herbst in BetriebIm Vorfeld des Vertragsabschlusses zwischen Energie AG und Oberösterreichischer Gesundheitsholding wurde das Potential der möglichen Ausbauflächen auf den Dächern der Kliniken erhoben. Ziel ist es alle gut ausbaufähigen Flächen zu nutzen. Derzeit erfolgt die Detailplanung der PV-Anlagen. Diese soll noch im Frühjahr abgeschlossen werden. Bereits im heurigen Herbst können alle zehn PV-Anlagen auf den Dächern der OÖG-Kliniken in Betrieb genommen werden.
„Das Land Oberösterreich setzt damit seinen Weg fort, die Gebäude des Landes und der Landesunternehmen auf modernsten Stand zu bringen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Häusern und schlussendlich auch die Patientinnen und Patienten in den Spitälern“, so Gesundheitsreferentin LH-Stellvertreterin Mag.a Christine Haberlander.
Umweltfreundlichen PV-Strom für den Betrieb des Krankenhauses und die Betreuung der Patientinnen und Patienten gibt es nach der Fertigstellung der Anlagen im
- Kepler Universitätsklinikum Linz mit den Standorten
- Med Campus
- Neuromed Campus
- Salzkammergut Klinikum mit den Standorten:
- Bad Ischl
- Gmunden
- Vöcklabruck
- Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum mit den Standorten:
- Klinikum Freistadt
- Klinikum Rohrbach
- Klinikum Schärding
Die gesamte Fläche an Photovoltaik-Modulen auf den Krankenhaus-Dächern wird rund 13.000 Quadratmeter betragen, das entspricht der Fläche von zwei Fußballfeldern. Die größte dieser Anlagen ist mit einer Modulfläche von 3.250 Quadratmetern auf dem Dach des KUK Med Campus geplant. Die Leistung dieser Anlage allein wird 650 kWp betragen.
Mehr als drei Millionen Euro Kostenersparnis für OÖGDas jetzt vereinbarte Projekt schont nicht nur die Umwelt, sondern bringt auch eine große Kostenersparnis mit sich. Die Oberösterreichische Gesundheitsholding spart durch die neuen PV-Anlagen in den ersten 20 Jahren jährlich rund 270.000 Euro an Stromkosten ein. Abzüglich der anfallenden Kosten, in erster Linie für die Anlagenpacht, ergibt sich für die OÖG über die gesamte Vertragslaufzeit dadurch eine Gesamtersparnis von mehr als einer Million Euro.
Nach 20 Jahren gehen die PV-Anlagen in den Besitz der OÖG über und können bis zum Ende der Anlagennutzdauer selbst betrieben werden. Zusätzlich erhält die OÖG eine COVID-19-Investitionsprämie in der Höhe von knapp 200.000 Euro. Daraus ergibt sich, bei einer Anlagennutzung über insgesamt 30 Jahre, eine Gesamtersparnis von 3,6 Millionen Euro für die OÖG.
Wichtiger Impuls in Richtung erneuerbare Energien:
OÖ setzt auf erneuerbare Energien – im Interesse des Klimas und der heimischen Betriebe und Arbeitsplätze. „Energie vom Dach ist ein wesentliches Ziel unserer OÖ. Energiestrategie ‚Energie-Leitregion OÖ 2050‘, mit der wir neben der Steigerung der Energieeffizienz vor allem auch die Nutzung erneuerbarer Energien in Oberösterreich massiv vorantreiben wollen. Die Erzeugung von Sonnenstrom auf den Dächern der oö. Landesspitäler ist ein weiterer wichtiger Impuls in diese Richtung“, unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.
„Alleine im vergangenen Jahr wurde in Oberösterreich etwa ein Viertel der neuen österreichischen Photovoltaik-Leistung errichtet. Das entspricht einer neuen Photovoltaik-Anlage alle 65 Minuten an jedem Werktag (rund um die Uhr) des Jahres. Aktuell gibt es in Oberösterreich rund 35.000 PV-Anlagen, die jährlich den Stromverbrauch von rund 100.000 oberösterreichischen Haushalten produzieren“, erläutert Landesrat Achleitner.
„Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien in Oberösterreich schützen wir aber nicht nur das Klima, sondern stärken auch die vielen heimischen Energietechnologie-Betriebe und sichern und schaffen so auch Arbeitsplätze. Alleine Oberösterreichs PV-Branche erzielt pro Jahr mehr als 500 Mio. Euro Umsatz und beschäftigt mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Landesrat Achleitner.
„Um die Erzeugung und Nutzung des Sonnenstroms weiter zu beschleunigen, wird im Auftrag des OÖ. Klima-Rates derzeit auch eine eigene Photovoltaik-Strategie für Oberösterreich erarbeitet, ein erster Entwurf soll hier im April vorliegen“, kündigt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner an.
Größtes Einzelprojekt für Energie AGDie Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Die Energie AG Oberösterreich beschäftigt sich daher bereits seit Jahrzehnten mit der Sonnenenergie. Bereits in den 80er Jahren wurde am Loser die damals höchste PV-Anlage der Alpen errichtet, die heute noch in Betrieb ist. In Eberstalzell steht Österreichs größtes PV-Forschungskraftwerk. Mittlerweile werden in allen PV-Anlagen der Energie AG (eigene Anlagen, Bürgerkraftwerke, Contracting etc.) 13,8 GWh Strom erzeugt. Das entspricht dem Jahresverbrauch von fast 4.000 Haushalten und einer CO2 Einsparung von 1.711 Tonnen pro Jahr.
Ein besonders attraktives Angebot liefert der Energie AG Vertrieb mit dem PV-Contracting für Businesskunden. Seit dem Jahr 2015 wurden 51 Contracting Anlagen in Betrieb genommen, die zusammen rund 8,6 GWh Strom erzeugen. Mit dieser Strommenge könnten fast 2.500 Haushalte versorgt werden, die CO2 Einsparung beträgt rund 1.100 Tonnen. Das bisher umfassendste Projekt mit einem einzelnen Partner, das in die Realisierung geht, ist nun die PV-Offensive auf den Dächern der Kliniken der OÖ Gesundheitsholding.
Erfolgreiches Contracting-Modell: Ohne Risiko zur eigenen Anlage „Mit unserem Photovoltaik-Contracting reagieren wir auf die Bedürfnisse unserer Kunden, daher entwickelt sich dieses Angebot immer mehr zu einem Erfolgsmodell“, sagt Energie AG Generaldirektor Prof. KR Ing. DDr. Werner Steinecker. Die jahrzehntelange Erfahrung bei der Umsetzung macht die Energie AG zu einem Top-Partner in diesem Bereich. „Unsere Kunden wissen das All-In-Sorglos-Paket zu schätzen und profitieren vom Wissen unserer Experten“, so Steinecker.
Das Photovoltaik-Contracting des Energie AG Vertriebs ist bei den Kunden seit 2015 beliebt. Bereits 2017 wurde das Angebot mit dem Energie Star, einem Klimaschutzpreis des Landes Oberösterreich, ausgezeichnet. Es ist in der Regel vor allem für Unternehmen interessant, deren jährlicher Stromverbrauch über 200.000 kWh liegt und eignet sich besonders für Betriebe, die den Sonnenstrom selbst verbrauchen. Der Partner profitiert von einem fixen, niedrigen Strompreis und erhält nach der Vertragslaufzeit, die im Normalfall 20 Jahre beträgt, ein bestens gewartetes Sonnenkraftwerk. Dieses Contracting-Modell ist so erfolgreich, weil es stets an die Erfordernisse des Kooperationspartners angepasst wird und so maßgeschneiderte Lösungen bietet.
Da PV-Contracting der Energie AG hat aber auch Relevanz für die Umwelt. Steinecker: „Unser Modell trägt wesentlich zur Erreichung der Klimaziele bei. Durch die Nutzung der Sonnenenergie können mit allen von uns realisierten Photovoltaik-Contracting-Anlagen jährlich rund 1.100 Tonnen CO2 eingespart werden.“
51 Photovoltaik-Anlagen sind über das Contracting-Angebot bereits in Betrieb gegangen, sogar im durch die Corona-Krise geprägten Jahr 2020 wurden 14 neue PV-Anlagen errichtet.
Namhafte Unternehmen setzen bereits seit 2015 bereits auf die Kompetenz der Energie AG. Die größten, bisher errichteten Anlagen befinden sich am Flughafen Linz, bei Röchling Leripa (Öpping), Fischer Brot (Linz), Bauhütte Leitl-Werke (Eferding) und der Fa. Hochreiter (Bad Leonfelden bzw. Reichenthal).
Langjährige Forcierung des PV-AusbausDie Energie AG forciert den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen schon lange über ein umfangreiches Dienstleistungsangebot:
- PV-Super-Deal: Beim PV-Super-Deal bietet die Energie AG ihren Privatkunden ein „Sorglos-Paket“ rund um die Errichtung einer PV-Anlage zum Fixpreis an.
- PV-Profideal: Hier werden Gewerbebetriebe und Landwirtschaft bei der Planung und Errichtung einer PV-Anlage unterstützt. Der Kunde kann zwischen Sofortkauf oder Contracting wählen. PV-Contracting für Businesskunden und Industrie: Hier übernimmt die Energie AG für den Kunden die Planung, Errichtung und Wartung einer PV-Anlage.
Entwicklungen aus dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wie Energie- und Bürgergemeinschaften werden intensiv beobachtet und über Energiedienstleistungen der Energie AG unterstützt.
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel in der OÖGMit diesem Projekt setzt die Oberösterreichische Gesundheitsholding ihren Weg der nachhaltigen Ressourcenverwendung fort. Gemäß dem Slogan der OÖG „Gemeinsam für Generationen“ spielt das Thema Nachhaltigkeit in der Strategie des Unternehmens eine bedeutende Rolle. Denn gerade wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Umwelt und Gesundheit sind nicht zu leugnen. So sieht die OÖG das Thema Umweltschutz und die in diesem Rahmen gesetzten Aktivitäten als Beitrag zur Gesundheitsförderung. Das Ziel der OÖG ist es den ökologischen Fußabdruck, soweit es mit dem Auftrag und den Aufgaben als Spitalsträger vereinbar ist, so klein als möglich zu halten.
Bereits seit vielen Jahren wurden in verschiedensten Projekten große und kleine Maßnahmen gesetzt, um den Energieverbrauch zu optimieren. Das betrifft nicht nur klassische Maßnahmen in den Bereichen Wärme- und Heizenergie, sondern auch Maßnahmen durch Gebäudesanierungen oder in der Mobilität.
Unter anderem verfügen bereits mehrere Kliniken (Neuromed-Campus KUK, Klinikum Rohrbach, Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Steyr und Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl) über kleinere Photovoltaik- bzw. Solaranlagen. Diese bleiben vom jetzigen Projekt unberührt und laufen weiter.
Zudem wurden 2010 gemeinsam mit dem Klimabündnis Oberösterreich alle klimarelevanten Prozesse und Sachverhalte der OÖG (damalige gespag) erfasst, das Einsparpotential ermittelt und für alle Standorte konkrete Maßnahmen festgelegt – zusammen über 60 Einzelmaßnahmen. Diese wurden bis zum Jahr 2013 allesamt umgesetzt.
Um nur ein Beispiel für eine Energieeffizienzmaßnahme der vergangenen Jahre zu nennen, wurde 2018 die Dampfbereitstellung am Klinikum Freistadt durch dezentrale Dampfkesselanlagen optimiert. Allein durch diese Einzelmaßnahme können pro Jahr 28.000 kg CO2 eingespart werden. Darüber hinaus wurde in Freistadt eine Hackschnitzelheizung installiert.
Zusätzlich konnte die thermische Sanierung der OÖG-Gebäude zur Steigerung der Energieeffizienz weitgehend abgeschlossen werden. Dazu kommen viele Einzelprojekte und Maßnahmen an den Kliniken etwa die Umstellung der Beleuchtung auf energiesparende LED-Leuchten oder die Optimierung der Notstromversorgung an mehreren Standorten.
Insgesamt konnten durch solche Maßnahmen allein in den Jahren 2014 bis 2018 1,4 Millionen kg CO2 eingespart werden.
„Ich bin stolz darauf mit der Oberösterreichischen Gesundheitsholding Teil dieses großartigen und zukunftsweisenden Projekts zu sein. Die OÖG hat sich das Thema der Nachhaltigkeit zum strategischen Ziel gemacht und mit diesem Projekt gelingt uns in dieser Hinsicht ein gewaltiger Schritt“, so Mag. Dr. Franz Harnoncourt, der Vorsitzende der Geschäftsführung in der Oberösterreichischen Gesundheitsholding.