Meldung vom 11.01.2016

Positive Bilanz für Photovoltaik-Bürgerkraftwerke: Jahrhundertsommer sorgt für solides Ergebnis

Die Energie AG Oberösterreich hat vor knapp drei Jahren mit Photovoltaik-Bürgerkraftwerken gestartet. Es sind 10 dezentrale Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1100 Kilowatt. Mehr als 1000 Kunden der Energie AG Oberösterreich haben teilgenommen. Die Erzeugungsbilanz für das heurige Jahr war durchwachsen: Obwohl das erste Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr im Bezug auf die Sonnenausbeute äußerst schlecht war, konnte im Sommer und Herbst wieder einiges aufgeholt werden: Der Juli drehte mit überdurchschnittlich guten Werten von über 156.000 kWh die Jahresbilanz ins Plus. Positiv zur Sonnenbilanz 2015 hat auch der sonnenreiche November beigetragen.

Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner: „Die Photovoltaik-Bürgerkraftwerke sind ein weiterer Baustein in Richtung erneuerbarer Energiezukunft, wo wir unsere Kundinnen und Kunden miteinbinden konnten.“
 
Der Start ins Sonnenjahr 2015 verlief – im wahrsten Sinn des Wortes – nebelig und trübe. Bis auf den Monat April warteten alle Monate mit sehr schlechten Erzeugungswerten im Bereich Photovoltaik auf. Ursache dafür war die unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer. Erst im Sommer konnte dieses Minus ab Juli von einem überdurchschnittlichen Sommer aufgeholt werden. Erzeugt wurden in den vergangenen 12 Monaten rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom, was einem durchschnittlichen Sonnenjahr entspricht. Diese Menge reicht aus, um den Jahresstrombedarf von mehr als 300 Haushalten zu decken.
 
Bezogen auf die Stromproduktion war der Juli 2015 nach dem Juli 2013 der zweitbeste Monat der vergangenen zehn Jahre. Ein noch besseres Ergebnis haben die extrem hohen Temperaturen verhindert, die sich negativ auf den Solarertrag der Photovoltaik-Module auswirken: jedes Grad Temperaturerhöhung schmälert den Stromertrag um 0,5%.
 
Für den optimalen Wirkungsgrad von Photovoltaik-Zellen sind möglichst kühle Außentemperaturen die idealen Bedingungen. Diese Erkenntnis konnte auch in Langzeitvergleichen zwischen den Photovoltaik-Forschungskraftwerken der Energie AG am Loser und dem SolarCampus in Eberstalzell gewonnen werden. Trotz Schneebedeckung in den Alpen und Hochnebelsituationen im Flachland ist die Jahresstromerzeugung in etwa vergleichbar. Lediglich die zeitliche Verteilung der rund 1.000 Sonnenstunden ist über das Jahr gesehen unterschiedlich.
 
Interessante Erkenntnisse aus den Bergen
 
Auch das im Oktober 2013 in Betrieb genommene Bürgerkraftwerk Großarl (im Versorgungsgebiet der Energie AG im Salzburger Land) bringt interessante Erkenntnisse über den Praxisbetrieb: Das Sonnenkraftwerk befindet sich in nahezu nebelfreier Lage auf über 800 Metern Seehöhe. Durch diese Lage wurde ein überdurchschnittlich hoher Ertrag im Herbst und Winter erwartet: Entscheidend für die Erträge in diesen alpinen Lagen ist jedoch die Schneelage.  Eine Schneebedeckung der Dächer über längere Zeit beeinträchtigt den Betrieb deutlich – dieser Effekt ist je nach Strenge des Winters von Jahr zu Jahr verschieden.
 
In die Planung und Entwicklung des Kraftwerkes in Großarl sind jene Praxisdaten eingeflossen, die seit über 25 Jahren beim alpinen Sonnenstrom-Forschungszentrum am Loser gesammelt werden. Auffallend ist, dass die witterungsbedingten Nachteile im Gebirge (Schneefall, Wolkenstaulagen) durch andere witterungsbedingte Vorteile wieder kompensiert werden können (längere Sonnenphasen bei kühleren Temperaturen).

Zehn Photovoltaik-Bürgerkraftwerke mit 1100 Kilowatt Leistung

Im Versorgungsgebiet der Energie AG wurden insgesamt zehn dezentrale Bürger-Photovoltaikanlagen der unterschiedlichsten Größen und Leistungsklassen errichtet. Sie haben ein Gesamtleistungsvolumen von 1.100 Kilowatt. Die Standorte der Energie AG Bürgerkraftwerke sind:

  • Timelkam (Freiflächenanlage auf ehem. Aschenhalde): 399 kWp
  • Großarl (Heizkraftwerk): 195 kWp
  • Wels (WAV-Areal): 189 kWp
  • Kremsmünster (Berufsschule): 50 kWp
  • Rohrbach (Landeskrankenhaus): 50 kWp
  • Waldneukirchen (Energie AG-Standort): 49,98 kWp
  • St. Florian (Musikschule): 47 kWp
  • Ternberg (Energie AG-Standort): 47 kWp
  • Ostermiething (Gemeindeamt und Veranstaltungszentrum): 34 kWp
  • Großraming (Energie AG-Standort): 28 kWp
Konzernbeschreibung
Konzernbeschreibung
Die Energie AG Oberösterreich ist Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Als Infrastrukturkonzern versorgt sie mehr als 450.000 Kund:innen über das 33.000 Kilometer lange Hoch- und Niederspannungsnetz mit Strom, über das 5.600 Kilometer lange unterirdische Leitungsnetz mit Erdgas und über das über 5.800 km lange Glasfaser-Netz mit lichtschnellen Daten. Die Energie AG erzeugt einen Teil des Stroms in ihren eigenen 168 Kraftwerken (43 Wasserkraftwerke, 11 thermischen Kraftwerke und Verwertungsanlagen, 100 Photovoltaikanlagen und dezentralen Photovoltaik-Bürgerkraftwerke, 14 Windkraftanlagen) nach höchsten ökologischen Standards. Zudem werden mehr als 1 Million Einwohner:innen in Oberösterreich und Tschechien mit bestem Trinkwasser versorgt. Die Energie AG Oberösterreich ist auch im Bereich der Telekommunikation ein verlässlicher Partner und betreibt einen wesentlichen Teil der Telekommunikationsstruktur in Oberösterreich. Für Gemeinden, Gewerbe- und Industriekund:innen werden österreichweit hochqualitative und nachhaltige Entsorgungs- und Wasserdienstleistungen angeboten.