Meldung vom 28.08.2015

Energie AG bindet Sipbach an die Traun an: Neue Fischwanderhilfe ist vorbildliche Umsetzung ökologischer Maßnahmen zur Verbesserung des Fluss-Lebensraumes

Die fischdurchgängige Vernetzung der Fließgewässer ist für die Fischökologie von besonderer Bedeutung, da viele Fischarten in Seitengewässer auswandern, um dort zu laichen. Der Sipbach, ein Seitenzubringer zur Traun, unterhalb des Kraftwerkes Traun-Pucking, mündete bislang über einen steilen Abfall und war daher für Fische nicht passierbar. Um dieses Wanderungshindernis für Fische durchgängig zu machen, wurde von der Energie AG in enger Abstimmung mit den zuständigen Dienststellen des Landes und Vertretern der Fischerei eine Fischwanderhilfe errichtet und somit der Sipbach als Laich- und Aufzuchtgewässer angebunden.
 
Generaldirektor Leo Windtner: „Wir nutzen die Energie unserer Umwelt, sind uns aber auch unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Mit den hier gesetzten Maßnahmen ist es uns gelungen, ein Projekt mit Leuchtturmcharakter umzusetzen und alle Beteiligten zufrieden zu stellen.“
 
Landesrat Max Hiegelsberger: „Auch in Zukunft muss die wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft sichergestellt sein. Die damit einhergehende ökologische Ausformung ist bei der Energie AG selbstredend. Das Projekt in Sipbach hat Vorbildcharakter und untermauert das eindrucksvoll.
 
Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer: „Gerade an der Traun, welche sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm eingetieft hat und damit die Anschlüsse der Zubringer verloren gingen, ist die Errichtung dieser Anbindung des Sipbaches an die Traun besonders wichtig.
 
Die Wasserrrahmenrichtlinie der EU und die entsprechende Umsetzung im österreichischen Wasserrechtsgesetz machen es notwendig, in den Fließgewässern eine durchgängige Passierbarkeit für Flussorganismen zur Verbesserung der Ökologie herzustellen. Konkret heißt das, dass zum Beispiel Querbauwerke wie Wehre oder Kraftwerke, aber auch Mündungsbereiche von Nebengewässern für Fische und sonstige Wasserorganismen passierbar sein müssen. 
 
Eine derartige Passierbarkeit war bei der Einbindung des Sipbaches in die Traun unterhalb des Kraftwerkes Traun-Pucking durch die Uferbefestigungen und die Ausgestaltung der Wasserfall-ähnlichen Mündung aber nicht gegeben. In enger Abstimmung mit den Sachverständigen des Landes und Vertretern der Fischerei konnte ein Projekt entwickelt und umgesetzt werden, das einerseits die Uferbefestigung sicherstellt und andererseits für eine ideale Anbindung des Gewässernetzes Sipbach-Weyerbach und des Begleitgerinnes des Kraftwerks Traun-Pucking als Laich- und Aufzuchtgewässer sorgt. 
 
„Es ist uns gelungen, hier sowohl unsere Interessen, als auch die Interessen der Fischerei und der Ökologie zu vereinen und ein echtes Leuchtturmprojekt umzusetzen“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Die Ausgestaltung der Baumaßnahmen ist so erfolgt, dass alle im natürlichen Ökosystem des Traunflusses vorkommenden Fischarten über diese neue Anbindung in den Sipbach ein- und auswandern können. 
 
Die Dimensionierung der Becken ergibt sich aus der größenbestimmenden Fischart aus dem Fischleitbild der Traun in diesem Abschnitt, dem Huchen. Durch die spezielle Ausgestaltung können aber auch im Vergleich schwimmschwache Fische, wie die Koppe, das begleitende Gewässernetz erreichen. „Damit ist sichergestellt, dass die aus Sicht der Ökologie wirksamste Maßnahme zur Zusammenführung der Gewässer gesetzt werden konnte“, sagt Windtner.
 
Gestaltet wurde die fast 300 Meter lange Fischwanderhilfe als natürlicher Beckenpass, der nach zentimetergenauen Plänen und exakten wissenschaftlichen Vorgaben der Ökologen aus rund 540 Tonnen Granit errichtet worden ist.  
 
Technische Eckdaten:
  • natürlicher Beckenpass nach Leitfaden
  • kaskadenförmiger Abfluss zwischen den Becken (in den Schlitzen herrschen die höchsten Fließgeschwindigkeiten; hat ein Fisch diese überwunden kann er sich im nächsten Becken ausruhen) 
  • Ausgestaltung der Becken mit Sohlsubstrat, Wurzelstöcken und Störsteinen 
  • dynamische Dotierung aus dem Sipbach zwischen 400 und 740 l/s
 
Mit der neuen Fischwanderhilfe konnte eine Aufwertung und Verbesserung des ökologischen Gesamtzustandes des Flussbereiches erreicht werden. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei rund 370.000 Euro. 
 
Energie AG
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Die Energie AG Oberösterreich ist der moderne und leistungsfähige Anbieter für Strom, Gas, Wärme, Wasser sowie Entsorgungs- und Informations- und Kommunikationstechnologie-Dienstleistungen. Der Konzern steht für höchste Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte, Prozesse und Services. Als kompetentes und wettbewerbsorientiertes Unternehmen wird den Kund:innen ein faires Preis-/Leistungsverhältnis garantiert.

KW
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Die Energie AG Oberösterreich Kraftwerke GmbH entwickelt, errichtet und betreibt Wasserkraftwerke in Oberösterreich, Salzburg und in der Steiermark. Außerdem betreibt sie thermische Kraftwerke und Anlagen an den Standorten Timelkam und Riedersbach zur Erzeugung von Strom und Wärme. Im Mai 2019 wurden die Gesellschaften Energie AG Oberösterreich Kraftwerke GmbH, Wärme GmbH und Teile der Power Solutions GmbH durch die Energie AG Oberösterreich Erzeugung GmbH ersetzt.